Seqiz: Coronavirus treibt Dutzende Gefangene in die Flucht

Fehlende Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus verschärfen die Lage in Irans ohnehin hoffnungslos überfüllten Gefängnissen. Im ostkurdischen Seqiz sind etwa 80 Gefangene nach einem Aufstand geflohen.

Im Gefängnis der ostkurdischen Stadt Seqiz (Saqqez) sind etwa 80 Gefangene aus Angst vor dem Coronavirus geflohen. Wie iranische Medien berichten, sei es am Freitagabend zu einem Aufstand gekommen. Die Gefangenen bemängelten fehlende Schutzmaßnahmen gegen eine Einschleppung des für die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 verantwortlichen  Virus. Fünf geflüchtete Gefangene seien bereits gefasst worden.

Der Iran gehört zu den am stärksten von der Pandemie befallenen Staaten. Fast 2500 Menschen sind dem Virus bereits zum Opfer gefallen, 30.000 haben sich infiziert. Doch während die Zahl der Toten täglich steigt, redet die Führung die Katastrophe als „keine so große Tragödie“ klein. Der Oberste Geistliche Führer Ayatollah Ali Khamenei warf den USA vor, sie hätten Corona als „Bio-Waffe speziell gegen den Iran“ in die Welt gesetzt und bei der Entwicklung „genetisches Material der Iraner“ benutzt.