Coronavirus grassiert auch in Nordkurdistan

In der Türkei werden immer mehr Corona-Fälle bekannt. Das Virus grassiert auch in Nordkurdistan. In Amed starb heute ein 49-Jähriger aus Mêrdîn an den Folgen der Lungenkrankheit. Erste Wohngebäude und Viertel stehen unter Quarantäne.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich weltweit weiter aus. Auch die Zahl der Todesopfer in der Türkei steigt weiter an. Mittlerweile wurden 92 Tote bestätigt, wie die Johns Hopkins University auf ihrer Seite mitteilt. Damit ist die Zahl innerhalb eines Tages um 17 Menschen gestiegen. Die Zahl der Infizierten stieg auf 5.698 Personen an. Insgesamt haben sich landesweit bisher 42 Menschen von der Krankheit erholt.

Das Coronavirus grassiert auch in Nordkurdistan. In Amed (türk. Diyarbakir) starb am Freitag ein 49-jähriger Mann aus der Provinz Mêrdîn (Mardin) an den Folgen der durch das neuartige Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Die Bank, bei der der Mann als Direktor arbeitete, wurde daraufhin geschlossen.

Derweil wurden in kurdischen Städten bereits erste Wohngebäude und ganze Wohnviertel unter Quarantäne gestellt. In Amed betrifft die Maßnahme ein Wohnhaus im Bezirk Payas (Kayapınar). Das Hausmeisterpaar, das im Erdgeschoss des Gebäudes lebt, sowie das Kind wurden positiv auf das Coronavirus getestet.

Buxur, Dêrik

In Dêrika Çiyayê Mazî (Derik) in der Provinz Mêrdîn ist das Wohnviertel Buxur (Derinsu) abgeriegelt worden. Hier wurde zuvor ein Gast aus Istanbul aufgrund einer Corona-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Provinz Wan steht das Wohnviertel Xan im Landkreis Ebex (Çaldıran) vollständig unter Quarantäne. Die Region grenzt an den Iran, der besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen ist. Von dort gelangen weiterhin Schutzsuchende beim illegalen Grenzübertritt aus dem Nachbarland nach Nordkurdistan. Hinzu kommt, dass vor drei Tagen eine Trauerfeier stattgefunden hat. Allein aus Istanbul seien etwa 200 Menschen angereist, von denen zwei mittlerweile positiv auf das Coronavirus getestet wurden.