Roboskî: Ein unmoralisches Angebot

Der Landrat von Uludere, Mehmet Fatih Yakınoğlu, hat den Angehörigen der Opfer des Massakers von Roboskî eine Entschädigung angeboten.

Als Landrat von Uludere hat Mehmet Fatih Yakınoğlu den Angehörigen der 34 Opfer eines Luftangriffs des türkischen Militärs am 28. Dezember 2011 eine Entschädigungszahlung angeboten. Voraussetzung dafür sei, dass der Antrag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zurückgezogen werde.

Das Angebot erfolgte auf einem Treffen mit den Dorfvorstehern und weiteren Persönlichkeiten aus den Dörfern Roboskî (Ortasu), Bêjûh (Gülyazı), Kiror (Ortabağ) und Nêrweh (Taşdelen) vor drei Tagen. Auf diesem Treffen war auch mitgeteilt worden, dass an der heutigen Gedenkveranstaltung aufgrund des Ausnahmezustands nur jeweils ein Mitglied der Hinterbliebenenfamilien teilnehmen dürfe.

Der Gouverneur von Şırnak ließ später mitteilen, dass dieser Beschluss abgeändert worden sei. Falls keine Parolen gerufen würden, dürften aus jeder Familie zwei Personen teilnehmen. Da auch dieser Beschluss aufgrund der entschlossenen Haltung der Angehörigen nicht haltbar war, wurde letztendlich jede Beschränkung aufgehoben.

Die Familien werteten das Entschädigungsangebot als Bestechungsgeld, das sie keinesfalls annehmen würden.

ANF berichtete:

YENI ÖZGÜR POLITIKA