Roboskî: Trauern darf jeweils nur ein Familienmitglied

Wie der Gouverneur von Şirnex (Şırnak) mitteilt, soll an der Gedenkveranstaltung zum sechsten Jahrestag des Massakers von Roboskî jeweils nur ein Familienmitglied teilnehmen dürfen.

Vor sechs Jahren, am 28. Dezember 2011, wurden im Dorf Roboskî in der Provinz Şirnex 34 Menschen durch einen Luftangriff der türkischen Armee getötet. Der türkische Gouverneur will die Teilnahme an einer für Donnerstag geplanten Gedenkveranstaltung mit Verweis auf den Ausnahmezustand auf jeweils einen Hinterbliebenen der betroffenen Familien beschränken.

Diese Maßnahme wurde den Dorfvorstehern und weiteren Persönlichkeiten heute, zwei Tage vor der Gedenkfeier, vom zuständigen Landrat Mehmet Fatih Yakınoğlu übermittelt.

Die Familien aus Roboskî reagierten verständnislos und kündigten an, die Veranstaltung wie geplant durchzuführen. Zu der Gedenkfeier am Donnerstag werden Abgeordnete der HDP und CHP sowie eine Abordnung der Anwaltskammer Amed (Diyarbakır) erwartet.

Auch den Schülerinnen und Schülern des örtlichen Gymnasiums wurde die Teilnahme an der Gedenkfeier verboten und mit Disziplinarmaßnahmen gedroht.

ANF berichtete: