Revolutionäre Guerillaoperation im Zap: 28 Besatzer getötet

Bei umfassenden Vergeltungsaktionen der Guerilla sind am Dienstag 28 türkische Militärs getötet worden, darunter zwei Offiziere. Die HPG stellten Waffen und Ausrüstung sicher. Der Guerillakämpfer Mahir Mazlum ist beim Rückzug gefallen.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben am Dienstag koordinierte Angriffe auf die türkischen Besatzungstruppen in der Zap-Region in Südkurdistan durchgeführt. Wie das Pressezentrum der HPG mitteilt, wurden 26 Soldaten getötet, darunter zwei Offiziere. Die Guerilla beschlagnahmte zahlreiche Waffen der türkischen Armee. Der Guerillakämpfer Mahir Mazlum ist bei Gefechten während des Rückzugs gefallen.

Die HPG teilen dazu mit: „Die türkische Armee kann aufgrund des Widerstands der Freiheitsguerilla Kurdistans in der Zap-Region keine Ergebnisse verzeichnen und setzt chemische Waffen gegen die Kampfstellungen und Tunnel ein. Dass der türkische Staat Chemiewaffen einsetzt, ist laut Gesetz ein Kriegsverbrechen und laut den Kriegsnormen feige und niederträchtig. Um die unmenschlichen Kriegsverbrechen der türkischen Armee zu bestrafen, haben unsere Kräfte im Zap am 24. Mai umfangreiche revolutionäre Vergeltungsoperationen durchgeführt.“ Mehrere bewegliche und halbmobile Guerillaeinheiten hätten zeitgleich auf professionelle Weise verschiedene Taktiken angewandt. Die Operationen fand zur Vergeltung des Chemiewaffenangriffs in Çiyareş statt, bei dem Ende April acht Guerillakämpfer:innen ums Leben gekommen sind.

Die HPG weisen darauf hin, dass die türkische Armee ihre Verluste bei der Invasion im Zap zum größten Teil verschweigt. Weil die Verluste am Dienstag so hoch gewesen seien, habe die Armee den Tod von fünf Soldaten öffentlich gemacht. Tatsächlich seien 26 Angehörige der Invasionstruppen getötet worden, darunter zwei hochrangige Militärs. Bei 18 Leichen seien zum Beweis Waffen und Ausrüstung beschlagnahmt worden, so etwa ein Ring mit Militärabzeichen, eine BKC-Waffe mit 150 Schuss Munition, zwei tragbare M-16 mit 180 Schuss Munition, zwei Granatwerfer, ein MPT, eine Pistole, ein Thermalfernglas, ein Mobiltelefon, Schutzwesten, ein Militärmesser und ein Aufladegerät. Vier Militärzelte und vier Stellungen seien vollständig zerstört worden.

Revolutionäre Guerillaoperation am Girê Cehennem

Am Girê Cehennem („Höllengipfel“) im Widerstandsgebiet Çiyareş infiltrierte die Guerilla ein Militärlager und griff von einer Flanke drei Zelte und zwei Stellungen mit Handgranaten und Schusswaffen an. Bei dem Blitzangriff wurden zwei Offiziere und fünf Soldaten getötet. Von der zweiten Flanke aus wurden zwei Stellungen und ein Militärzelt aus dem Nahabstand angegriffen, fünf Soldaten kamen ums Leben. Als aus der Umgebung Verstärkung anrückte, wurden weitere sechs Soldaten getötet.

„Unser Weggefährte Mahir Mazlum ging bei der revolutionären Vergeltungsoperation mit großer Opferbereitschaft gegen die Besatzer vor. Er gab den ersten Schuss ab, infiltrierte die feindlichen Stellungen, drang bis in die Militärzelte vor und stellte zwei Waffen der Besatzer sicher. Bei den Gefechten während des Rückzugs ist er gefallen“, teilen die HPG mit.

                                   

Codename: Mahir Mazlum
Vor- und Nachname: Mehmet Aslan
Geburtsort: Riha
Namen von Mutter und Vater: Rahime – Mehmet Ali
Todestag und -ort: 24. Mai 2022 / Zap


Mahir Mazlum ist in Riha (tr. Urfa) geboren und hat sich der Guerilla 2015 aus Europa angeschlossen. Er kämpfte in verschiedenen Regionen innerhalb der Medya-Verteidigungsgebiete und wurde zu einem professionellen Militanten ausgebildet. Als Kommandant einer Einheit gab er sein Wissen an seine Weggefährt:innen weiter und setzte seine Fähigkeiten in die Praxis um. Im Widerstand gegen die türkische Invasion im Zap nahm er mit seiner mobilen Einheit an zahlreichen Aktionen teil. Die HPG würdigen ihn als einen der symbolischen Kommandanten des Zap-Widerstands, der mit seinem Mut, seiner zielgerichteten Entschlossenheit und seinem Wunsch nach Rache für immer ein Vorbild sein wird. Seinen Angehörigen, der Bevölkerung von Riha und dem kurdischen Volk sprechen die HPG ihr Beileid aus.

Koordinierte Guerillaaktion am Kuro Jahro

Auch im Widerstandsgebiet Kuro Jahro fand eine koordinierte Guerillaaktion statt. Die Kämpfer:innen infiltrierten von zwei Flanken aus eine türkische Einheit in der Nähe der Guerillastellung Şehîd Şemdîn und griffen mit Handgranaten und Schusswaffen an. Die Soldaten ergriffen beim ersten Schuss die Flucht und die Guerilla drang in die feindlichen Stellungen ein. Acht Soldaten wurden getötet, drei Stellungen zerstört. Die Guerilla stellte eine BKC mit 150 Schuss Munition und ein Thermalfernglas sicher.