Ramazan Algan nach dreißig Jahren freigelassen

Ramazan Algan ist nach dreißig Jahren in türkischer Haft aus einem Gefängnis in Amed freigelassen und von Angehörigen und Bekannten abgeholt worden. „Ich bin glücklich und traurig zugleich“, sagte der Kurde aus Silopiya.

Der politische Gefangene Ramazan Algan ist nach dreißig Jahren in türkischen Gefängnissen aus der Vollzugsanstalt II vom Typ T in Amed (tr. Diyarbakır) entlassen worden. Der Kurde war 1993 vor einem Staatssicherheitsgericht wegen Separatismus zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Nach seiner Freilassung wurde er vor dem Gefängnis von Familienangehörigen und Weggefährt:innen begrüßt, darunter Mitglieder von Gefangenenhilfsorganisationen sowie der Ko-Bürgermeister von Silopiya, Süleyman Şavluk, und der vom türkischen Innenministerium abgesetzte Ko-Bürgermeister von Bismil, Orhan Ayaz.

Ramazan Algan sagte in einer kurzen Ansprache: „Ich bin natürlich froh über meine Entlassung, aber Tausende Freunde und Freundinnen leisten weiter Widerstand in den Gefängnissen. Mein Wunsch ist, dass 2024 ein Jahr der Unabhängigkeit, des Friedens, der Demokratie und der Geschwisterlichkeit wird. Ich grüße alle Gefangenen und bedanke mich bei allen, die hierher gekommen sind, um mich zu begrüßen. Nach so vielen Jahren habe ich gemischte Gefühle. Ich möchte Frieden, Frieden, Frieden, und ich bin glücklich und traurig zugleich. Ich wünsche uns allen viel Erfolg.“ Danach machte sich Algan mit seinen Angehörigen und Bekannten auf den Weg an seinen Geburtsort Silopiya.