Kobanê: Protest gegen Hinrichtungen und Chemiewaffen

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien haben Proteste gegen die Hinrichtung kurdischer Aktivisten im Iran und die Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee auf die kurdische Guerilla stattgefunden.

In Kobanê haben Tausende Menschen gegen die Hinrichtungen im Iran und die Kriegsverbrechen der türkischen Armee in Kurdistan protestiert. Der Demonstrationszug führte vom Platz der freien Frau zum Friedensplatz, dabei wurde auf Kurdisch „Widerstand ist Leben“ (Berxwedan Jiyan e) skandiert. Arif Balî erklärte im Namen der Kantonsverwaltung: „Wir grüßen aus Kobanê den Widerstand unseres Volkes in Rojhilat. Unterdrückung und Völkermord werden den Weg des kurdischen Volkes zur Freiheit nicht blockieren können. Dieser Weg wurde für uns von Abdullah Öcalan und der apoistischen Bewegung geebnet, und es ist ein Weg des Kampfes. Unsere Feinde haben etliche Massaker an unserem Volk begangen und halten an ihrer mörderischen Einstellung fest. Wir sagen, dass das kurdische Volk stärker als je zuvor ist und nicht ausgelöscht werden kann.“

 

Am Montag sind Pejman Fatehi, Wafa Azarbar, Mohammad Faramarzi und Mohsen Mazloum in der westlich von Teheran gelegenen Stadt Karadsch hingerichtet worden. Die Kurden im Alter zwischen 26 und 28 Jahren waren politische Aktivisten der Partei Komala und wurden ohne Beweise und anwaltlichen Beistand wegen „Kriegsführung gegen Gott“ und „Spionage für Israel“ zum Tode verurteilt. Die Vollstreckung der Todesstrafen hat Wut und Entsetzen ausgelöst. Der Nationalkongress Kurdistan (KNK) erklärte, die iranische Regierung habe vier Kurden ermordet, die „grundlegende Menschenrechte und kulturelle Rechte einforderten und ihre Stimme für Selbstbestimmung erhoben“.

Am Dienstag gaben die Volksverteidigungskräfte (HPG) bekannt, dass vier Guerillakämpfer:innen im Süden Kurdistans durch den Einsatz chemischer Waffen und unkonventioneller Bomben der türkischen Armee ums Leben gekommen sind.