Zwei Wochen nach der PDK-Provokation in Metîna werden die Proteste in Südkurdistan lauter. Neben Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Journalist:innen gehen auch viele Peschmerga und Veteranen davon aus, dass es sich bei tödlichen Explosion eines PDK-Fahrzeugs beim Vormarsch in das Guerillagebiet um einen inszenierten Vorfall gehandelt hat. Die HPG hatten eine Beteiligung zurückgewiesen und eine unabhängige Untersuchung gefordert, PKK und KCK rufen unentwegt dazu auf, einen „Bruderkrieg“ zu verhindern.
In einem Ausbildungslager in Dihok haben in dieser Woche 180 Peschmerga die Waffen niedergelegt, weil sie sich nicht an einem innerkurdischen Krieg beteiligen wollen. Wie von einer vertrauenswürdige Quelle zu erfahren war, hat dieser Schritt weitere Peschmerga ermutigt, sich gegen den Krieg zu positionieren. Offenbar befürchtet die PDK, dass sich diese Tendenz verbreitet. Einige Kommandanten sollen den kriegsunwilligen Kämpfern mit der Streichung ihres Solds gedroht haben. Diese Kommandanten von mittlerem Rang drohen den Peschmerga, die kein weiteres Auskommen haben, mit Arbeitslosigkeit und Armut. Die Weigerung, gegen die PKK zu kämpfen, wird als Verrat gewertet und es wird entsprechender Druck ausgeübt.
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