Polizeiüberfall mit Hunden in Amed

Bei einer Festnahme- und Durchsuchungsaktion sind in Amed mindestens zwölf Personen in Gewahrsam genommen worden. Im Kreis Bismîl stürmte eine polizeiliche Sondereinheit mit Hunden das Haus einer Familie mit Kleinkindern.

Bei einer provinzweiten Festnahme- und Durchsuchungsaktion sind am Freitag im nordkurdischen Amed (tr. Diyarbakir) mindestens zwölf Personen in Gewahrsam genommen worden. Die Hintergründe des von der Staatsanwaltschaft Diyarbakir geführten Ermittlungsverfahrens gegen Beschuldigte in Amed, Istanbul, Bursa, Konya und Colemêrg (Hakkari) sind unklar, es dürfte sich aber um sogenannte Terrorvorwürfe handeln. Bisher sind die Namen von vier der Festgenommenen bekannt, die im Polizeipräsidium festgehalten werden.

Unter den Betroffenen befindet sich auch Ali Osman Nadiroğlu. Das Haus des Mannes im Kreis Bismîl wurde früh morgens um etwa 5 Uhr von einer polizeilichen Sondereinheit überfallen. Mit einem Rammbock brachen die Polizisten die Tür des Hauses ohne Vorwarnung auf, über mehrere Stunden seien die Räumlichkeiten durchsucht worden.

Eingesetzt bei der Razzia wurden den Angaben nach auch mehrere „Polizeihunde”. Die Tiere wurden durch die Polizisten zu aggressivem Verhalten den Kindern gegenüber veranlasst, es habe „pure Angst“ geherrscht. Während der Razzia wurden die Anwesenden eigenen Angaben nach beschimpft und beleidigt, Nadiroğlu sei mit Tritten und Schlägen traktiert worden. Einrichtungsgegenstände sollen bei der Durchsuchung „zum Auffinden von Beweismitteln“, die es nicht gegeben habe, zerstört worden sein. Verhältnismäßigkeit wurde dabei nicht gewahrt.