Der türkische Staat lässt selbst die gefallenen Guerillakämpfer:innen nicht in Frieden ruhen. Die Angehörigen der Gefallenen werden vom türkischen Staat systematisch gedemütigt und schikaniert.
Der Guerillakämpfer Bahoz Mijînî, mit bürgerlichen Namen Mücahit Tok, war am 4. Juli 2022 im Gebiet Kato Jîrka in der nordkurdischen Provinz Şirnex gefallen. Anschließend wurde er von den Behörden auf einem Friedhof für „Tote ohne Angehörige“ verscharrt. Erst als nach langem Prozedere ein übereinstimmendes DNA-Ergebnis festgestellt wurde, wurde zugelassen, dass der Leichnam des Kämpfers wieder exhumiert und der Familie übergeben wird. Damit nicht genug. Nachdem die Familie von Mijînî die Leiche erhalten hatte, gingen die Demütigungen weiter. Der Friedhof in Silopiya, wo Mijînî beigesetzt werden sollte, war von der Polizei umstellt, nur die engsten Angehörigen wurden zugelassen. Jegliche religiöse Beisetzungszeremonie wurde verweigert. Dem Imam wurde verweigert, das Totengebet zu sprechen. Nach der stillen Beisetzung blieb der Familie nur, den Friedhof wieder zu verlassen.