Polizei setzt Wasserwerfer gegen Friedensmütter ein

In der nordkurdischen Provinzhauptstadt Amed sind Mütter politischer Gefangener von der Polizei mit Wasserwerfern angegriffen worden. Die Aktivistinnen wollten auf den Hungerstreik in den Gefängnissen aufmerksam machen.

Ein weiteres Mal hat die türkische Polizei Angehörige politischer Gefangener in Amed (Diyarbakir) angegriffen. Die Angehörigen wollten im Koşuyolu-Park einen Sitzstreik zu dem Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans durchführen. Der Park war bereits am Montag mit Gittern polizeilich abgeriegelt worden um zu verhindern, dass dort öffentlichkeitswirksame Aktionen von den Friedensmüttern stattfinden, die seit Wochen auf die Straße ziehen, um auf die Forderungen ihrer hungerstreikenden Kinder aufmerksam zu machen.

Als den Müttern, die bei ihrer heutigen Aktion von einigen HDP-Abgeordneten und Anwält*innen der Freiheitlichen Juristenvereinigung ÖHD unterstützt wurden, der Zugang zum Park nicht gestattet wurde, wollte die Menschenmenge zum Gebäude des Solidaritätsvereins für die Angehörigen von Gefangenen (TUAYDER) ziehen. Daraufhin griff die Polizei die größtenteils aus älteren Aktivistinnen bestehende Gruppe mit Wasserwerfern ein, einige der Friedensmütter erlitten einen Schwächeanfall und wurden ohnmächtig. Auch die anwesenden Journalistinnen und Journalisten gerieten bei dem Angriff ins Visier der Polizei und wurden tätlich angegriffen. Die Menschenmenge ist weiterhin im Polizeikessel, die Situation bleibt angespannt.