PDK rennt sehenden Auges in den Krieg

Die südkurdische PDK kollaboriert nicht nur geheimdienstlich, durch Propaganda und Logistik mit dem AKP/MHP-Regime, sondern wird immer mehr zur treibenden Kraft eines drohenden Bürgerkriegs.

Das AKP/MHP-Regime begann bereits im Dezember 2017 seine Invasion in Südkurdistan, setzte den Angriff in diesem Jahr mit einer Großoperation in Heftanîn fort und bereitet gemeinsam mit der südkurdischen Regierungspartei PDK (Demokratische Partei Kurdistans) eine Invasion im Guerillagebiet Metîna vor. Mit der türkischen Heftanîn-Invasion hatte die PDK damit begonnen, ihre Kräfte in der Region zu verstärken und neue Gebiete zu besetzen. Gleichzeitig führte die PDK Schmutzkampagnen gegen die kurdische Freiheitsbewegung sowohl in den Medien als auch auf politischer Ebene durch und versucht auf diese Weise, die Grundlage für einen Angriff zu schaffen.

Nach Informationen von ANF-Quellen wurden im Zusammenhang mit der türkischen Heftanîn-Invasion sowohl Einheiten des irakischen Grenzschutzes als auch PDK-Truppen am Kerê-Gebirgszug stationiert. Auch wenn behauptet wird, diese Stellungen dienten der Verhinderung von türkischen Angriffen, so geht es doch vor allem darum, die Guerillagebiete zu beschneiden und die Bewegungsfreiheit der Guerilla einzuschränken. Um die wahre Aufgabe dieser Truppen zu erkennen, reicht es zu sehen, wie sich diese immer wieder zurückgezogen haben, wenn die das türkische Militär Dörfer niedergebrannt hat.

Im Juli ging es los

Als klar wurde, dass sich der Angriff auf Heftanîn auch auf das Guerillagebiet Metîna ausweiten könnte, verlegte die PDK ihre ultraloyalen Zerevanî-Peschmerga in die Dörfer um Şirtê, die im Süden der Region Metîna liegen. Dabei setzt die PDK bewusst auf das Kalkül, dass die Guerilla alles vermeiden würde, was eine Eskalation mit der PDK bedeuten könnte. Die Truppen, die in diese Gebiete, insbesondere in die Dörfer Banka und Erizê, verlegt wurden, sind zuvor in der Umgebung des Dorfes Bani bei Dihok sechs Monate lang für den Kampf im Gebirge ausgebildet worden.

Weitere Stationierungen im August

Im August wurde ein gemischtes Kontingent von Truppen der „Liwa 4“ und irakischer Einheiten auf dem Gipfel Ortê bei Kani Masî, in der Umgebung des Dorfes Sefarya, am Girê Barê und beim Dorf Cidîdkê in der Region Metîna stationiert. Diese Truppenbewegungen zielten darauf ab, die Hauptverkehrswege in Metîna zu unterbrechen und das Guerillagebiet in zwei Hälften zu teilen. Nun wurde beschlossen, diese gemeinsame Truppe abzuziehen und sie ausschließlich durch PDK-Einheiten zu ersetzen.

Die Pläne und deren Umsetzung

Am 15. Oktober 2020 trafen sich Şêx Elo, einer der Peschmerga-Kommandanten der PDK in Duhok, Serbest Lezgin, Aziz Weysi und ein Verantwortlicher des südkurdischen Geheimdienstes mit dem Decknamen Brûsk mit einer militärischen Delegation des türkischen Staates, an der auch Vertreter des türkischen Geheimdienstes MIT beteiligt war. Der Konvoi mit etwa 30 Fahrzeugen fuhr an diesem Tag gegen 13.00 Uhr nach Kanî Masî. Das Treffen soll in der Basis der irakischen Grenzwache stattgefunden haben. Als Ergebnis dieses Treffens sollen Kräfte der irakischen Armee zwischen Kanî Masî und Zaxo aufgestellt werden und Geheimdienstarbeit für die türkischen Truppen leisten. Auf diese Weise soll auch die irakische Armee mit in den Konflikt gezogen werden. Im Anschluss an das Treffen wurden die PDK-Einheiten unter dem Vorwand, die Guerilla werde die Peschmerga angreifen, in Alarmbereitschaft versetzt. Anschließend wurde die Privatarmee von Mesrûr Barzanî, die Leşkerê Gulan, sowie die Contras der Roj-Peschmerga in die Guerillagebiete geschickt.

Vier weitere Stellungen

Der Peschmerga-Kommandant Şêx Elo hielt sich zwischen dem 25. und 27. Oktober im Kreis Zaxo und in der Gemeinde Batîfa auf. Dort wurden vier neue Positionen bestimmt, an denen PDK-Einheiten stationiert werden sollten. Es sollen zwei Stellungen im Gebiet Derkara Ecem in Boselê in der Region Heftanîn und zwei weitere in Kêre errichtet werden. Diese Truppen sollen offiziellen Angaben zufolge vor allem in Heftanîn und Metîna verstärkt werden.

Die Kollaboration verschleiern

Die PDK hat in den letzten Tagen zehn Kurd*innen festnehmen lassen. Von ihnen wird behauptet, sie hätten sich auf eine Aktion vorbereitet. Auf diese Weise wird versucht, einen Angriff zu rechtfertigen und die Zusammenarbeit mit der Türkei vor der Öffentlichkeit zu verbergen.