Mordem Eylül und Mazlum Wan
Die Guerillakämpfer Mazlum Wan und Mordem Eylül sind im Juli bei Angriffen der türkischen Armee in der Zap-Region in Südkurdistan ums Leben gekommen. Das teilte das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einem Nachruf mit. Die HPG würdigten die Gefallenen als mutige Freiheitskämpfer der apoistischen Bewegung und sprachen ihren Familien und dem kurdischen und arabischen Volk ihr Mitgefühl aus.
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Codename: Mazlum Wan
Vor- und Nachname: Cezmi Daş
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Feleknaz – Nizamettin
Todestag und -ort: Juli 2024 / Zap
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Codename: Mordem Eylül
Vor- und Nachname: Abdullah Nebû
Geburtsort: Homs
Namen von Mutter und Vater: Xîtam – Ahmed
Todestag und -ort: Juli 2024 / Zap
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Mazlum Wan
Mazlum Wan ist in Wan-Elbak geboren und gehörte dem Stamm der Şikakî an. Er wuchs unter dem Eindruck der brutalen Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung durch den türkischen Staat in den 1990er Jahren auf und ging nie in eine staatliche Schule. Dadurch bewahrte er seine Muttersprache Kurmancî und seine natürliche Persönlichkeit. Eine Zeitlang arbeitete er für den Lebensunterhalt seiner Familie auf dem Bau, 2005 schloss er sich einer Guerillagruppe in Nordkurdistan an. In den Medya-Verteidigungsgebieten nahm er an einer Ausbildung für neue Kämpferinnen und Kämpfer teil und machte anschließend erste praktische Erfahrungen im Guerillaleben in Xakurke. Danach war er in den Regionen Zagros, Zap, Avaşîn und Qendîl, wo er strategische Aufgaben übernahm. Zuletzt kämpfte er an der Front im Zap gegen die türkischen Invasionstruppen. Die HPG beschreiben Mazlum Wan als aufrichtigen und bescheidenen Militanten, der mit seinem selbstlosen Einsatz und seiner Opferbereitschaft in die Geschichte des kurdischen Freiheitskampfes eingegangen ist.
Mordem Eylül
Mordem Eylül ist in Homs geboren und war Araber. Im Alter von elf Jahren kam er mit seiner Familie nach Rojava und lernte die Realität der kurdischen Bevölkerung in Syrien kennen. Seine Eltern brachten ihm bei, dass alle Menschen das Recht auf ein freies und gleichberechtigtes Leben haben. Durch seine neuen kurdischen Freunde machte er Bekanntschaft mit der Freiheitsbewegung Kurdistans und den Ideen von Abdullah Öcalan, die mit der Revolution von Rojava in die Praxis umgesetzt wurden. Er schloss sich dem Kampf gegen Daesh an und übernahm eine aktive Rolle bei der Verteidigung der Bevölkerung gegen die islamistischen Angriffe. In einer akademischen Ausbildung setzte er sich intensiv mit Öcalans Lösungsmodellen „Demokratische Nation“ und „Demokratischer Konföderalismus“ auseinander und entwickelte sich zu einem überzeugten Apoisten. Er ging in die Berge, trat der Guerilla bei und lernte innerhalb kurzer Zeit Kurdisch. Auf eigenen Wunsch wurde er Teil der Sondereinheit Hêzên Taybet und nahm an einem speziellen Bildungsprogramm teil. Danach kämpfte er an der Westfront der Zap-Region und war zuletzt in einer teilweise mobilen Einheit, die Widerstand gegen die türkische Invasion im Gebiet Girê Bahar leistete. „Unser Weggefährte Mordem hat uns unvergessliche Erinnerungen und zu bewältigende Aufgaben hinterlassen. Wir versprechen, seine Träume von Freiheit und Gleichheit wahrzumachen“, so die HPG.