Namen von Serhad-Gefallenen veröffentlicht

Die HPG haben die Namen von fünf Gefallenen veröffentlicht und würdigen den Kampf von Nûda, Mîraz, Xwînrêj Teyî, Xwînrêj Şiyar und Azad als richtungsweisend für die Region Serhad.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von fünf Guerillakämpfer:innen in der Serhad-Region in Nordkurdistan bekannt gegeben. Nûda, Mîraz und Xwînrêj Teyî sind am 4. August bei einem Gefecht gegen die türkische Armee im Gebiet Sariksu in Wan-Ebex (tr. Çaldıran) gefallen, Xwînrêj Şiyar und Azad in einem Hinterhalt am 21. Juli.

                                   

Codename: Nûda Sason
Vor- und Nachname: Süheyla Çelik
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Sabriye – Enver
Todestag und -ort: 4. August 2021 / Serhad

 

Codename: Mîraz Arî
Vor- und Nachname: Haldun Altay
Geburtsort: Erzîrom
Namen von Mutter und Vater: Gülnaz – Niyazi
Todestag und -ort: 4. August 2021 / Serhad

 

Codename: Xwînrêj Teyî
Vor- und Nachname: Nurullah Azma
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Gülsüm – Ramazan
Todestag und -ort: 4. August 2021 / Serhad

 

Codename: Xwînrêj Şiyar
Vor- und Nachname: Rıdvan Özer
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Necla – Abdulvahap
Todestag und -ort: 21. Juli 2021 / Serhad

 

Codename: Azad Güler
Vor- und Nachname: Mümtaz Okyay
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Fazile – Nevzat
Todestag und -ort: 21. Juli 2021 / Serhad

Nûda Sason stammte aus der Provinz Êlih (Batman) und erlebte bereits als Kind in den 1990er Jahren das brutale Vorgehen gegen das kurdische Volk mit. Um als Frau unabhängig zu werden, begann sie in Qers (Kars) zu studieren. Während des Studiums wurde ihr die Assimilierungspolitik und gleichzeitig ihre kurdische Identität immer mehr bewusst. Sie lernte andere kurdische Aktivist:innen kennen und diese Begegnung war ein Wendepunkt in ihrem Leben. Zunächst engagierte sie sich in der Volksarbeit und schloss sich später der Guerilla an. Nach dem IS-Angriff auf Şengal und Kobanê verbrachte sie lange Zeit in diesen Gebieten und wurde mehrfach verwundet. Zuletzt kämpfte sie als eine der Kommandantinnen der YJA Star in Serhad.

 

Mîraz Arî ist in Erzîrom-Qereyazi geboren. In seinem familiären Umfeld gab es Gefallene des kurdischen Befreiungskampfes und dadurch kannte er die PKK bereits als Kind. Er wurde in der Jugendbewegung aktiv und ging schließlich zur Guerilla, weil er die Arbeit im zivilen Bereich angesichts des mörderischen Vorgehens des türkischen Staates als nicht ausreichend empfand. Nach drei Jahren als Guerillakämpfer in Serhad ging er nach Südkurdistan, um sich militärisch und ideologisch weiterzubilden. Danach kämpfte er gegen die türkische Invasion in Heftanîn und kehrte schließlich nach Serhad zurück.

 

Xwînrêj Teyî ist in Şirnex-Silopiya geboren. Seine Familie war patriotisch und gehörte dem Stamm der Teyî an. Sein großer Bruder ist im kurdischen Befreiungskampf gefallen. Xwînrêj schloss sich der Guerilla am Berg Gabar an und kämpfte dort eine Zeitlang, bis er zur militärischen und ideologischen Ausbildung in die Medya-Verteidigungsgebiete ging. Dann kämpfte er lange Zeit in Heftanîn und wurde zum Kommandanten. Auf eigenen Wunsch ging er schließlich zurück in den Norden nach Serhad.

 

Xwînrêj Şiyar ist in Colemêrg-Çelê (Hakkari-Çukurca) geboren und unter dem ständigen Druck der türkischen Militärpräsenz aufgewachsen. Auch in seinem familiären Umfeld gab es mehrere Gefallene. Diese Umstände führten ihn zur Guerilla. Während der massiven Angriffe des türkischen Staates im Jahr 2015 befand er sich im Gebiet Ertuş und nahm an zahlreichen Aktionen teil, die zu hohen Verlusten der Besatzerarmee führten. Danach nahm er an ideologischen und militärischen Ausbildungsprogrammen teil und entwickelte sich zu einem professionellen Kommandanten. Auf eigenen Wunsch ging er zurück nach Nordkurdistan. In der Nähe von Patnos geriet er in einen feindlichen Hinterhalt und reagierte auf die Aufforderung zur Kapitulation mit einem mutigen Angriff. Es kam zu einem Gefecht, in dem er gefallen ist.

 

Azad Güler ist in Mûş geboren und in einer Familie aufgewachsen, die der kurdischen Befreiungsbewegung seit den 1990er Jahren nahestand. Aus verschiedenen Gründen lebte er eine Zeitlang im Westen der Türkei und schloss sich schließlich der Guerilla an. Er absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung in Südkurdistan und ging danach in den Norden, wo zusammen mit Xwînrêj in einen Hinterhalt geriet und bis zum letzten Atemzug kämpfte.

 

Die HPG würdigen den Kampf von Nûda, Mîraz, Xwînrêj Teyî, Xwînrêj Şiyar und Azad als richtungsweisend für die Region Serhad und sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus.