Mütter aus Mexmûr protestieren weiter gegen Embargo

Seit vier Tagen führen Mütter aus dem selbstverwalteten Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak eine Protestaktion gegen das Embargo der PDK durch. Die Versorgung des Camps wird aufgrund der Politik der protürkischen Regionalregierung immer schwieriger.

Seit vier Tagen sitzen die Mütter aus Mexmûr aus Protest gegen das Embargo an einem Kontrollpunkt der Sicherheitskräfte der südkurdischen Regierungspartei PDK und protestieren gegen das Embargo, das über das Flüchtlingslager verhängt wurde. Die Blockade der PDK dauert nun bereits 49 Tage an. Eigentlich wollte die Delegation der Friedensmütter von Mexmûr nach Hewlêr reisen und sich dort mit Vertretern von PDK und Regierung zu einer Lösung des Problems treffen. Sie wurden jedoch aufgehalten und von Sicherheitskräften der PDK angegriffen. Seitdem protestieren sie am Kontrollpunkt vor Hewlêr.

Unsere Kranken sterben!“

Die Friedensmutter Meryem Kara erklärte gegenüber den PDK-Sicherheitskräften: „Hört endlich auf damit, hebt das Embargo gegen Tausende von Menschen auf. Reicht euch die Hände, wir sind alle Geschwister. Die Kurden sind eins. Wir haben niemanden außer uns selbst. Setzt euch für Menschlichkeit und Freiheit ein. Hebt das Embargo auf. Die Sicherheitskräfte weisen unsere Kranken zurück, sie lassen sie nicht zur Behandlung fahren. Schwangere Frauen dürfen nicht passieren und deswegen sterben die Kinder im Mutterleib. Krebskranke werden zurückgeschickt, Menschen, die operiert werden müssen, ebenfalls. Es gibt keine Medikamente mehr im Camp. Es wird nicht einmal erlaubt, dass Medizin hierher gebracht wird.“

Ko-Bürgermeisterin Ilhan: „Den Müttern wird der Weg abgeschnitten“

An der Aktion nimmt auch die Ko-Bürgermeisterin von Mexmûr, Leyla Arzu Ilhan, teil. Sie weist darauf hin, dass die Aktion nicht vor Aufhebung des Embargos abgebrochen wird: „Seit 49 Tagen ist die Straße nach Hewlêr geschlossen. Wir wollten uns mit südkurdischen Regierungsvertretern treffen. Unser Ziel ist es, für die Aufhebung des Embargos zu sorgen. Wir werden unsere Aktion nicht beenden, bevor die Regierung ihre feindselige Haltung aufgibt.“