MIT-Chef trifft sich in Hewlêr mit Turkmenenfront

Der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT hat sich im südkurdischen Hewlêr mit der Führung der rechtsextremen Turkmenenfront getroffen.

Während türkische Drohnen Angriffe auf südkurdische Dörfer fliegen und der Geheimdienst Attentate verübt, ist MIT-Chef Hakan Fidan in Hewlêr zu Beratungen mit der Führung der rechtsextremen Turkmenenfront (ITC) zusammengetroffen. Der Vorsitzende der ITC, Hasan Turan, veröffentlichte auf seinem Facebookprofil Aufnahmen von dem Treffen.

Hakan Fidan befindet sich derzeit auf Besuch in Südkurdistan und im Irak und wurde unter anderem von hochrangigen irakischen Regierungsvertretern empfangen. Am 11. September besuchte Fidan Bagdad und hielt eine Reihe offener und geheimer Treffen mit dem irakischen Präsidenten Berhem Salih und Premierminister Mustafa al-Kadhimi sowie mit führenden Vertretern der sunnitischen Gemeinde im Irak ab. Der Inhalt der Treffen ist geheim.

ITC Hebel der türkischen Expansionspolitik

Der Besuch Fidans bei der ITC ist keine Überraschung und die Verbindung zwischen ITC und dem MIT kein Geheimnis. Die ITC gilt de facto als Filiale des MIT. Die Türkei hat insbesondere großes Interesse an der Region um Kerkûk, die aufgrund ihrer Ölvorkommen ökonomisch interessant ist. Durch die Benutzung der turkmenischen Minderheit soll ein Gebietsanspruch auf politischer und militärischer Ebene durchgesetzt werden. So ist die ITC ein integraler Bestandteil der panturkistischen Pläne des AKP/MHP-Regimes. Durch die ITC bestehen auch enge Kontakte zum IS. So war der IS-Terrorist und in türkisch kontrolliertem Gebiet in Syrien getötete „IS-Kalif“ Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli al-Salbi der Bruder des führenden ITC-Vertreters Adel al-Salbi. Es bestehen schon seit Jahrzehnten enge Beziehungen zwischen dem dschihadistischen Terror und der ITC. Der MIT bewaffnet auch direkt Milizen der ITC mit dem Ziel, eine eigene Kraft in der Region aufzubauen, um die türkischen Ansprüche auf die Region zu stärken.