Militäroperation und Ausgangssperren in Bedlîs

Die türkische Armee hat eine Operation in der nordkurdischen Provinz Bedlîs eingeleitet. Über mehrere Siedlungsgebiete wurde eine Ausgangssperre erteilt. Für die Dorfbevölkerung bedeutet die Maßnahme eine vollständige Abriegelung von der Außenwelt.

Die türkische Armee hat in Teilen der Provinz Bedlîs eine Militäroperation eingeleitet. Das Operationsgebiet umfasst ländliche Regionen im Landkreis Tetwan, seit Donnerstagabend sind die Truppen bereits im Einsatz. Über mindestens siebzehn Dörfer und Weiler in der Region wurde eine Ausgangssperre erteilt. Das Gouverneursamt als zuständige Behörde für die Deklarierung vorübergehender „Sondersicherheitsgebiete“ hat sich bisher nicht geäußert. Ortsvorsteher aus den betroffenen Dörfern teilten mit, dass die Regelung für vorerst fünfzehn Tage in Kraft sei.

Für die Dorfbevölkerung bedeuten die Ausgangssperren eine vollständige Abriegelung von der Außenwelt. Betroffen von der Maßnahme sind in Region Keşan: Hürüntüz (tr. Teknecik), Kancas (Saklıca), Cangis (Dönertaş), Sîyamir (Kısıklı), Alekan (Sunuyu) und Sinban (Sarıdal). In Reşadîye (Sorp) betrifft die Ausgangssperre die Ortschaften Xims (Emek), Şirînşas (Pınarlı), Kanîsor (Yediveren), Brakom (Uncular), Kindiras (Sandıklı), Engesor (Güntepe) und Agusto (Köprücük). In Geliye Oranis (Anadere) umfasst das Verrbot die Dörfer Üstüs (Üçtepe), Pancas (Karaçalı), Kirtvan (Çavuşlar) und Gevye (Külbastı).

Anlass der Militäroperation in Bedlîs ist das allwinterliche Vorhaben des türkischen Staates, Winterquartiere der Guerilla zu lokalisieren. Informationen über bereits erfolgte Zusammenstöße im Rahmen der Operation sind nicht bekannt. Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben sich bisher nicht zu den Militäraktivitäten in Bedlîs geäußert.