Militäroperation im Dreistädteeck Şirnex-Colemêrg-Wan

Die türkische Armee hat im Dreistädteeck Şirnex-Colemêrg-Wan eine luftunterstützte Operation eingeleitet. Seit den Morgenstunden kommt es in Feraşîn zu vereinzelten Bombardements.

Die türkische Armee hat im Dreistädteeck Şirnex-Colemêrg-Wan eine luftunterstützte Operation eingeleitet. Betroffen sind die Landkreise Elkê (Beytüşşebap) und Çelê (Çukurca). Wie es heißt, wurden neben einer Vielzahl von Soldaten auch sogenannte Dorfschützer mit schweren Waffen in das Operationsgebiet verlegt. Seit den frühen Morgenstunden kommt es zudem zu vereinzelten Bombardements der Region. Nach Informationen lokaler Quellen finden insbesondere im Umland der Gebiete Feraşîn, Kato Jirka und Marînos intensive Militärbewegungen statt.

Was sind Dorfschützer?

Dorfschützer sind paramilitärische Einheiten, die in Kurdistan gegen die Guerilla und regierungskritische Kurd*innen eingesetzt werden. Sie bestehen zu einem beträchtlichen Teil aus Stammesführern, Großgrundbesitzern, Familien und Einzelpersonen, die oft seit Jahrzehnten mit dem Staat zusammenarbeiten und versuchen, in Kurdistan für die Interessen des Staates einzutreten. Ein Teil der Dorfschützer tritt diesem System freiwillig bei, andere werden mit Mord, Verhaftung und Vertreibung bedroht und müssen unter Druck Dorfschützer werden. Millionen von Kurd*innen, die eine Kollaboration abgelehnt haben, mussten entweder flüchten oder sich dem Druck des Militärs und der Dorfschützer beugen. Tausende kurdische Dörfer, die das Dorfschützersystem ablehnten, wurden vom Staat niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht.