Midyad: Polizei erschießt jungen Mann

Die türkische Polizei hat in der nordkurdischen Stadt Midyad einen jungen Mann erschossen, der den Befehl eines Polizisten zum Stehenbleiben nicht beachtet haben soll.

Auf einem Viehmarkt in Işıklar in der nordkurdischen Stadt Midyad wurde am Donnerstag der 21-jährige Adem Kara von der Polizei erschossen. Offenbar wurde das Feuer auf ihn eröffnet, weil er auf Zuruf nicht stehengeblieben sein soll. Der schwer verletzte Mann verstarb im Krankenhaus in der Provinzhauptstadt Mêrdîn. Seine Leiche soll nach der Autopsie der Familie übergeben werden.

Karas Angehörige äußerten, dass entgegen Berichten in Online-Netzwerken kein Haftbefehl gegen den jungen Mann bestanden habe. Weil er gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden sei, habe er vermutlich Angst bekommen. Die Familie kündigte juristische Schritte an.

Die türkische Polizei eröffnet insbesondere in den kurdischen Provinzen immer wieder das Feuer aufgrund angeblichem Nichtbefolgens des Befehls zum Stehenbleiben. Dabei kam es wiederholt zu Todesfällen.