Mexmûr: Kampflugzeuge bombardieren Osthang des Qereçox

Kampfflugzeuge unbekannter Herkunft haben den Osthang des Berges Qereçox in der Nähe des Flüchtlingslagers Mexmûr im Nordirak bombardiert.

In den gestrigen Abendstunden warfen Kampfflugzeuge in der Nähe des selbstverwalteten Flüchtlingslagers Mexmûr Bomben über dem Osthang des Berges Qereçox ab. Bisher ist unklar, wer hinter dem Angriff steckt. Aufgrund der Bombardierung kam es zu einem Brand im Gelände, weitere Details sind bisher jedoch unbekannt. Zuvor war es im Kreis Mexmûr zu einem IS-Angriff auf die irakische Armee gekommen. Nach Informationen von Rojnews erhielten die irakischen Soldaten Unterstützung durch in der Nähe stationierte Peschmerga. Über die Bilanz des IS-Angriffs ist noch nichts bekannt.

Die Kampfflugzeuge flogen auch das Flüchtlingslager an. Bis in die Nacht hinein kreisten Aufklärungsflugzeuge über der Region. Am 15. April waren bei einem türkischen Luftangriff auf Camp Mexmûr drei Zivilistinnen ums Leben gekommen.

Wie in anderen Regionen des Nordirak haben auch in der Umgebung von Mexmûr die Aktivitäten der Terrormiliz „Islamischen Staat“ (IS) wieder zugenommen. Am 19. April starben bei einem IS-Angriff am Berg Qereçox auf einen Posten der irakischen Armee zwei Soldaten. Daraufhin wurde in der Region zwischen den Ortschaften Elîreş und Berdispî eine Militäroperation eingeleitet.

Der Berg Qereçox liegt direkt hinter dem Flüchtlingscamp Mexmûr und gehört seit dem Unabhängigkeitsreferendum im Herbst 2017 zu den umstrittenen Gebieten des Landes, auf welche die kurdische Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) Anspruch erhebt. Auf dem Berg befindet sich eine Basis des IS, in die sich viele Dschihadisten nach dem militärischen Sieg über die Miliz vor über einem Jahr in Nord- und Ostsyrien zurückgezogen haben. Die internationale Anti-IS-Koalition führte seitdem mehrere Luftschläge gegen IS-Positionen auf dem Berg durch.

Anfang Februar hatte eine IS-Gruppe vom Qereçox kommend das Camp Mexmûr angegriffen und drei Bewohner verletzt. Die Attacke war von einer Guerillaeinheit der HPG zurückgeschlagen worden, zwei Dschihadisten wurden getötet. Bei den Gefechten fiel auch der Guerillakämpfer Ahmed Muradpur (Bekês Urmiye).