Mehr als 700 Verletzte bei Erdbeben in Kirmaşan

Bei dem Erdbeben, das gestern Abend die ostkurdische Provinz Kirmaşan mit der Stärke 6,4 auf der Richterskala erschütterte, sind mehr als 700 Menschen verletzt worden.

Laut einer ersten Bilanz der iranischen Rettungskräfte sind bei dem gestrigen Erdbeben in der Provinz Kirmaşan (Kermanschah) an der Grenze zu Südkurdistan 716 Menschen verletzt worden. Allerdings werden lediglich 33 Verletzte derzeit in Krankenhäusern behandelt. Der materielle Schaden sei allerdings groß.

Murtaza Selimi vom iranischen roten Halbmond erklärte, dass viele Menschen bei der vom Erdbeben ausgelösten Massenpanik verletzt worden seien. Nach dem Erdbeben sei es zudem binnen kurzer Zeit zu sieben Nachbeben gekommen. Das intensivste Nachbeben erreichte eine Stärke von 5,2 auf der Richterskala.

Wunden des großen Erdbebens weiter nicht verheilt

Die Provinz Kirmaşan war bereits am 12. November des vergangenen Jahres Zentrum eines großen Erdbebens. Damals erreichte das Beben eine Stärke von 7,3. Mindestens 630 Menschen kamen damals ums Leben und rund 12.000 Menschen wurden verletzt. Es handelte sich um das stärkste Beben im Iran der letzten zehn Jahre. Und auch ein Jahr nach dem Beben müssen in der Stadt weiterhin Menschen auf der Straße leben.

Der Bürgermeister der Stadt Serpêllî Zehaw (Sarpol-e Sahab) bei Kirmaşan erklärte im Oktober dieses Jahres, dass rund 30 Prozent der Opfer des Erdbebens des letzten Jahres weiter ohne Dach über dem Kopf seien. Einige der Opfer sollen aus der finanziellen Notlage heraus ihre Nieren verkauft haben. Kritik wurde damals auch am iranischen Präsidenten Rohani geübt, der sich nicht für die Opfer des Bebens verantwortlich fühle.

Verletzte und Tote in Südkurdistan

Das Erdbeben war auch in Südkurdistan und bis Bagdad zu spüren. In Silêmanî sind nach ersten Erkenntnissen aufgrund des Bebens zwei Personen ums Leben gekommen und 52 Menschen verletzt worden. Die Todesopfer sollen beide durch Herzinfarkte infolge des Bebens ums Leben gekommen sein.