Luftangriffe in Qendîl und Biradost

Türkische Kampfflugzeuge bombardieren täglich das südliche Kurdistan. Das heutige Ziel waren Dörfer in Qendîl und Biradost.

Luftterror in Kurdistan

Die türkische Luftwaffe hat abermals die Kurdistan-Region des Irak (KRI) bombardiert. Getroffen wurden Dörfer in den Regionen Qendîl und Biradost, berichtete die Nachrichtenagentur RojNews unter Berufung auf Quellen vor Ort. Demnach gingen die Bomben hauptsächlich in landwirtschaftlichen Flächen nieder und verursachten Sachschaden in noch unbekanntem Ausmaß. Ob Menschen verletzt wurden, ist unklar.

In Qendîl nahmen türkische Kampfjets die Umgebung der Dörfer Xirêyas, Gorgamêşa und Nawdeşt ins Visier. Laut der Ko-Bürgermeisterin der Berggemeinde Binarê Qendîl, Serwîn Celal, erfolgten die Luftschläge am Donnerstagmorgen. „Wir gehen von gravierenden Schäden in Anbaugebieten aus“, zitierte RojNews die Bürgermeisterin. Da im Luftraum über dem betroffenen Gebiet aber der Türkei zugerechnete unbemannte Aufklärungsdrohnen kreisen, konnte eine Inspizierung der Schäden durch die Bombardements bislang nicht erfolgen, hieß es weiter.

Die Luftangriffe auf Biradost wurden nach RojNews-Angaben von Artillerieangriffen begleitet. Auch dort befürchte man großen Sachschaden. Biradost (auch Bradost oder Sîdekan) ist ein Unterbezirk des Distrikts Soran und liegt nordöstlich von Hewlêr (Erbil). Wie in Qendîl kommt es auch dort immer wieder zu Luft- und Bodenangriffen der türkischen Armee. Erst Anfang September war ein 29-jähriger Zivilist durch ein Bombardement in Biradost getötet worden. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in Südkurdistan.