Letzte Botschaft des Guerillakämpfers Demhat Kobanê

Am 15. Juni 2021 ist der Guerillakämpfer Demhat Kobanê im Gefecht mit der türkischen Armee in Südkurdistan gefallen. Kurze Zeit vorher hatte er noch eine Erklärung abgegeben und die Jugend zum Kampf aufgerufen.

Am 15. Juni 2021 ist es in der von der Guerilla verteidigten Region Metîna im Gebiet des Dorfes Serero zu heftigen Zusammenstößen zwischen Kämpfer:innen der Volksverteidigungskräfte (HPG) und der türkischen Armee gekommen. Bei dem Gefecht wurden drei türkische Soldaten getötet. Der HPG-Kämpfer Demhat Kobanê (Heysem Şêxo) ist im Kampf gefallen.

Demhat Kobanê hatte sich den HPG angeschlossen, als der „Islamische Staat” (IS) im Herbst 2015 die Stadt Kobanê attackierte. Er stammte aus Kobanê und kämpfte dort im Widerstand gegen die Invasion der Dschihadisten. Anschließend ging er in die kurdischen Berge. Kurze Zeit vor seinem Tod hatte er sich gegenüber ANF zur aktuellen Lage in den Kampfgebieten in Südkurdistan geäußert und an die kurdische Jugend appelliert.


Unter Hinweis auf die heftigen Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete, insbesondere auf die Regionen Metîna, Zap und Avaşîn, erklärte Kobanê: „Wir als Freiheitsguerrilla Kurdistans lassen die Invasionstruppen hier nicht durch, wir geben ihnen die passende Antwort. Auch wenn der Feind mit seiner überlegenen Technologie angreift, werden wir ihm gegenüber großen Widerstand leisten.”

Fallt nicht auf die schmutzige Propaganda rein"

Demhat Kobanê sagte, dass die türkische Armee seit Tagen erfolglos vorzurücken versuche, sie aber am Widerstand der Guerilla scheitere. Er appellierte insbesondere an die Jugend Südkurdistans, sich dem Widerstand anzuschließen, und der Propaganda der Kollaborateure mit dem türkischen Faschismus kein Gehör zu schenken.

Er betonte eindringlich, dass das eigentliche Ziel der Angriffe die Besatzung Südkurdistan sei: „Die Bevölkerung des Südens muss begreifen, dass sich diese Angriffe nicht allein gegen die PKK richten. Der türkische Staat kann nicht einmal das Wort Kurdistan ertragen und will alle kurdischen Errungenschaften vernichten. Deshalb muss die ganze Bevölkerung Südkurdistans und insbesondere die Jugend an diesem Widerstand teilnehmen.“

Unser Volk sollte auf unsere Aktionen stolz sein"

Demhat Kobanê erklärte, die Guerilla habe der überlegenen Technologie der türkischen Armee ihre Entschlossenheit und ihren starken Willen entgegenzusetzen: „Auf der Grundlage dieses Willens führen wir erfolgreiche Aktionen aus. Die Aktion, die wir gerade gemacht haben, war eine von diesen.“

Abschließend grüßte Demhat Kobanê die Kämpfer:innen an vorderster Front in den Medya-Verteidigungsgebieten und insbesondere auf dem Zendûra und sagte: „Unsere Herzen sind bis zum Ende mit euch, wir ziehen aus eurem Kampf unsere Kraft.“ Anschließend rief er die Parole „Es lebe der Widerstand der Guerilla, Widerstand heißt Leben!”