Leichnam von YJA-Star-Kämpferin nach fünf Monaten übergeben

Der Leichnam der im nordkurdischen Gebiet Bagok gefallenen Guerillakämpferin Arjîn Xwînda Gabar ist nach fünf Monaten ihrer Familie übergeben worden.

Der Leichnam der am 27. Juli gefallenen Guerillakämpferin Arjîn Xwînda Gabar (Hediye Süer) wurde am Dienstag ihrer Familie übergeben. Die Kämpferin war am Berg Bagok im Kreis Nisêbîn in der Provinz Mêrdîn gefallen. Sie war auf einem anonymen Friedhof beigesetzt worden und musste nach übereinstimmendem DNA-Test exhumiert werden. Gabar wurde  bei Wêranşar in der Provinz Riha (tr. Urfa) unter einem Großaufgebot der Polizei beigesetzt. Die Polizei ließ niemanden, außer den engsten Angehörigen, an der Beisetzung teinehmen.

Arjîn Xwînda Gabars Familie stammte aus Mêrdîn-Dêrik, aber ihr Dorf wurde in den 1990er Jahren vom türkischen Staat niedergebrannt und sie zog nach Wêranşar, wo Arjîn geboren wurde und aufwuchs. Aus ihrer Verwandtschaft waren viele Menschen in der kurdischen Bewegung aktiv, einige waren gefallen, andere im Gefängnis. Daher war ihr der Befreiungskampf bereits als Kind ein Begriff. Sie erlebte die Unterdrückung durch den türkischen Staat am eigenen Leib und setzte sich mit den theoretischen Inhalten der PKK auseinander. Ausschlaggebend für ihren Beitritt zur Guerilla war der Angriff des IS 2014 auf Kobanê. Im gleichen Jahr ging sie in Gabar in die Berge und wurde Guerillakämpferin.

Da sie sich im Gabar-Gebirge in Nordkurdistan sofort in der Praxis befand, sammelte sie schnell wichtige Erfahrungen. 2018 wurde sie im Kampf verwundet und ging in die Medya-Verteidigungsgebiete, wo sie einen Lehrgang in der Militärakademie Şehîd Berîtan für Frauen absolvierte und sich mit ihrer bisherigen Praxis auseinandersetzte. Nach einer militärischen Fachausbildung kehrte sie nach Nordkurdistan zurück und kämpfte bis zu ihrem Tod in Mêrdîn.