Kreisstadt Erdîş im Visier der AKP-Repressionen

In der Kreisstadt Erdîş wütet der AKP-Polizeiterror. In den vergangenen 22 Tagen wurden 90 kurdische Aktivist*innen in Gewahrsam genommen, von denen 47 mittlerweile inhaftiert wurden.

Mit dem Heranrücken der Kommunalwahlen nimmt auch die Repression des AKP-Regimes in Nordkurdistan weiter zu. Ein Ort, an dem seit Wochen Polizeiterror gegen kurdische Aktivist*innen herrscht, ist die Kreisstadt Erdîş (Erciş) in der Provinz Wan. Hier wurden allein in den letzten zwei Tagen 90 kurdische Aktivist*innen in Gewahrsam genommen, von denen 47 inhaftiert wurden. In den letzten zwei Monaten fanden in der rund 170.000 Einwohner zählenden Stadt mehr als 200 Razzien in Privatwohnungen statt, in deren Folge 93 Menschen aus politischen Gründen in Haft genommen wurden.

Mit den verstärkten Repressionen versucht das AKP-Regime die Wahlarbeiten der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Erdîş zu unterbinden. Den Festgenommenen wird entweder die „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ oder „Unterstützung einer Terrororganisation“ vorgeworfen. Unter den Festgenommenen der letzten drei Wochen befinden sich neben zahlreichen Anwält*innen auch eine 86 Jahre alte Frau, die an Diabetes leidet.

Zuletzt wurden am 7. Februar in Erdîş bei Razzien erneut 14 Menschen festgenommen, von denen 10 anschließend inhaftiert wurden.