Konterguerilla in Şirnex
In der nordkurdischen Provinz Şirnex sind erneut als HPG-Guerilla verkleidete staatliche Todesschwadronen gesichtet worden. In den 90er Jahren wurden Tausende Menschen zu Opfern solcher parastaatlichen Einheiten.
In der nordkurdischen Provinz Şirnex sind erneut als HPG-Guerilla verkleidete staatliche Todesschwadronen gesichtet worden. In den 90er Jahren wurden Tausende Menschen zu Opfern solcher parastaatlichen Einheiten.
Seit mehreren Tagen finden in den Gebieten Cûdî und Besta in der Provinz Şirnex (Şırnak) in Nordkurdistan große Militäroperationen unter der Beteiligung von sogenannten Dorfschützern statt. Ständig werden weitere Truppen in die Region verlegt und die Berge stehen pausenlos unter Artilleriebeschuss. Die Operationen finden insbesondere in den Gebieten bei den Gemeinden Navyan (Güneyçam), Nerex (Dağkonak), Kron (Araköy), Avga Masiya (Toptepe), Biryan (Geçitboyu) und Gundikê Melê (Balveren) statt.
„Dolch-Team“ und „Fahnen-Team“ wieder aktiv
Aufgrund der Operationen ist es für die Bewohner der Region praktisch unmöglich, ihr Vieh zu weiden oder auf ihren Feldern zu arbeiten. Menschen vor Ort berichten erneut über die Präsenz von als Guerillakämpfer verkleideten Kontra-Einheiten, die unter dem Namen „Dolch-Teams“ oder „Fahnen-Teams“ wiederholt für schwerste Menschenrechtsverletzungen, insbesondere in den 90er Jahren, verantwortlich waren. Die Teams bestehen aus Agenten, Dorfschützern und Kollaborateuren, die sich in der Kleidung von Guerillakämpfern unter den Militäreinheiten bewegen.
Im vergangenen Monat wurden zwei Bauern in der Region erschossen aufgefunden. Die Regierungsmedien erklärten dazu, die PKK hätte die Hirten ermordet. Dazu liegt allerdings kein Bekenntnis vor. 2009 hatte das „Dolch-Team“ zwei kurdische Aktivisten brutal ermordet.