Ko-Bürgermeisterin Fatma Ay in Pasûr festgenommen
Nachdem am Freitag bereits Mehmet Fatih Taş festgenommen wurde, ist mit Fatma Ay nun auch der weibliche Teil der Doppelspitze des Bürgermeisteramtes von Pasûr in Gewahrsam.
Nachdem am Freitag bereits Mehmet Fatih Taş festgenommen wurde, ist mit Fatma Ay nun auch der weibliche Teil der Doppelspitze des Bürgermeisteramtes von Pasûr in Gewahrsam.
Nachdem am vergangenen Freitag bereits Mehmet Fatih Taş festgenommen wurde, ist mit Fatma Ay nun auch der weibliche Teil der Doppelspitze des Bürgermeisteramtes von Pasûr (Kulp, Provinz Amed/Diyarbakir) in Gewahrsam genommen worden. Die Politikerin wurde nach ihrer heutigen Festnahme zunächst in die örtliche Polizeidirektion gebracht. Anschließend ist sie an das Gericht in Pasûr überstellt worden.
In den Morgenstunden führte die Militärpolizei (Jandarma) in Pasûr zudem eine Razzia im Haus von Mehmet Emin Ay durch. Der Politiker hatte sich bei den Kommunalwahlen Ende März für das Amt des Bürgermeisters der Kreisstadt beworben, seine Kandidatur war allerdings von der türkischen Wahlbehörde YSK nicht angenommen worden. Wie vor Ort berichtet wird, wurde Ay festgenommen und in die örtliche Antiterrorzentrale der Polizei gebracht.
Am Freitag waren neben Mehmet Fatih Taş auch der Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands von Pasûr, Abidin Karaman, sowie der Kultur- und Wissenschaftsdezernent der Stadtverwaltung, Şener Aktaş, festgenommen worden. Eine offizielle Begründung von Seiten der Behörden liegt weiterhin nicht vor.
Seit drei Tagen kursieren in der regierungsnahen Presse Meldungen, wonach gegen die Betroffenen im Zusammenhang mit einem Anschlag ermittelt wird. Am vergangenen Donnerstag war es auf der Fernstraße zwischen Pasûr und Mûş zu einer Explosion gekommen, bei der sieben Insassen eines Transporters ums Leben kamen. Mindestens vier der Toten waren paramilitärische Dorfschützer, die türkischen Medien hingegen lancieren Meldungen, wonach es sich bei ihnen um Zivilisten gehandelt habe. Der Anwalt Eyüp Aydeniz konnte gestern seinen Mandanten Mehmet Fatih Taş im Polizeipräsidium von Kulp besuchen. In einem Interview widersprach der Jurist den Meldungen aus der gleichgeschalteten Presse und gab an, dass bisher keine Ermittlungsakte im Fall Taş vorliegt und trotz entsprechenden Anträgen bisher kein Gespräch mit dem zuständigen Staatsanwalt zustande kommen konnte.