KNK: Angriffe auf Şengal sind Fortsetzung der IS-Massaker
Der Nationalkongress Kurdistan (KNK) sieht in den tödlichen türkischen Angriffen auf die Şengal-Region eine Fortsetzung der IS-Massaker und ruft zum globalen Protest auf.
Der Nationalkongress Kurdistan (KNK) sieht in den tödlichen türkischen Angriffen auf die Şengal-Region eine Fortsetzung der IS-Massaker und ruft zum globalen Protest auf.
Nach den tödlichen Angriffen türkischer Killerdrohnen auf den Volksrat von Sinûnê am Mittwoch ruft der Nationalkongress Kurdistan (KNK) zum Protest auf. Bei dem Angriff sind der Schreibwarenhändler Xidir Şivan Naso und sein zehnjähriger Enkel Salih Xidir Naso getötet worden. Sechs weitere Personen, unter ihnen der Journalist Salih Berçes, wurden verletzt.
Der KNK erklärt: „Wir verurteilen den türkischen Staat und seine Kollaborateure und sprechen der Familie Naso und dem kurdischen Volk unser Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir schnelle Genesung. Alle Getöteten und Verletzten sind Zivilpersonen aus Sinûnê. Die Kleinstadt gehört zur Şengal-Region, die Menschen hier sind Ezid:innen. Dieses Gebiet war bereits 2014 unter der IS-Besatzung Schauplatz von Massakern und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Seit der Niederlage des IS hat die türkische Armee Şengal Dutzende Male angegriffen und die ezidische Bevölkerung ins Visier genommen. Die Angriffe des türkischen Staates sind eine Fortsetzung der IS-Massaker und werden in Völkermordabsicht durchgeführt.
Die Türkei will die aktuelle Situation ausnutzen und ihre Angriffe auf das kurdische Volk verstärken. Seit mehr als zwei Monaten greift der türkische Staat die Kräfte der Freiheitsbewegung Kurdistans mit aller Macht und auch mit chemischen Waffen an. Er bedroht Rojava und greift die Region immer wieder an. Jetzt griff der türkische Staat erneut Şengal an und ermordete zwei Menschen. Insbesondere im Zusammenhang mit der NATO-Erweiterung erklären NATO-Verantwortliche und Vertreter vieler NATO-Staaten, man verstehe die Sicherheitsbedenken der Türkei. So wird Erdoğan und seinem Regime der Mut und die Gelegenheit gegeben, die Angriffe auf das kurdische Volk auszuweiten.
Verstehen diejenigen, die von den Sicherheitsbedenken der Türkei sprechen, auch die Gefahren, welche die Kinder in Şengal erleben? Sehen sie den Mord an Xidir Şivan Naso und seinem zehnjährigen Enkel Salih Xidir Naso? Was sagen diese Leute zu diesem Massaker? Wir wollen auch ihre Meinung zu diesem Thema hören.
Die Menschen in Şengal brauchen humanitäre Hilfe. Şengal und insbesondere die Kinder der Region und die ezidische Bevölkerung brauchen Schutz. Wir rufen die humanistische und demokratische Welt, alle, die ein Gewissen besitzen, auf, sich gegen die türkischen Angriffe zu erheben, die Bevölkerung von Şengal und ihre Kinder zu verteidigen und sich an die Seite des kurdischen Volkes zu stellen.“