Kein Nachgeben, bis Isolation vollständig aufgehoben ist

Der Hungerstreikende Agit Yıldız erklärt: „Bis die Isolation nicht vollständig zerschlagen ist, werden wir unsere Aktion auf keinen Fall beenden.“

Der 22-jährige Agit Yıldız ist im D-Typ Gefängnis von Diyarbakır inhaftiert und befindet sich seit 78 Tagen im unbefristeten Hungerstreik. Der politische Gefangene ist bereits seit vier Jahren in Haft und soll eine 14-jährige Freiheitstrafe absitzen. Zusammen mit Tausenden weiteren Gefangenen hat Yıldız sich dem Massenhungerstreik am 1. März angeschlossen.

Die Aktionen draußen sind von größter Bedeutung

In einem Telefongespräch mit seiner Familie erklärt er, dass die Aktionen draußen für die Gefangenen von größter Bedeutung seien. „Es ist notwendig, den Widerstand im Gefängnis auf gesellschaftlicher Ebene zu stärken, damit unsere Aktion ein deutliches Ergebnis erzielt“, betont er. „Die Mütter bedeuten für uns historisches Bewusstsein und sind die Trägerinnen unserer geistigen Stärke. Es ist weder auf moralischer noch auf der Ebene des Gewissens richtig, die Mütter alleine zu lassen.“

Fünf Gefangene im D-Typ-Gefängnis von Diyarbakır im Todesfasten

Yıldız wies darauf hin, dass am 10. Mai die zweite Gruppe Gefangener ins Todesfasten getreten sind. Fünf dieser aus 15 Gefangenen bestehenden zweiten Gruppe befinden sich im D-Typ-Gefängnis von Diyarbakır. Sie verweigern nicht nur die Nahrung, sondern auch die Aufnahme von lebenswichtigen Vitaminen. Einige von ihnen waren zuvor bereits über 100 Tage im Hungerstreik. „Die Situation dieser Freunde ist nicht gut. Die Freunde, die zunächst Teil der ersten Hungerstreikgruppe waren und nun ins Todesfasten getreten sind, sind ans Bett gefesselt“, gibt er bekannt und erklärt: „Sie können nicht aufstehen und sich selbst versorgen. Bei den anderen Freunden haben zum Teil auch schon die gesundheitlichen Probleme begonnen. Es geht um Ohnmachtsanfälle, Konzentrations- und Blutdruckprobleme. Wir befinden uns in einer kritischen Phase. Alle müssen jetzt ihrem Gewissen entsprechend handeln.“

Wir werden nicht nachgeben“

Zum Treffen zwischen Abdullah Öcalan und seinen Anwälten am 2. Mai erklärte Yıldız: „Es wurde ein Treffen mit unserer Führung durchgesetzt. Aber das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Wir werden die Aktion auf keinen Fall beenden, bevor die Isolation nicht vollständig aufgehoben ist. Unsere Freundinnen und Freunde teilen diese Entschlossenheit.“

Unsere Freunde leisten Widerstand in Bunkerhaft“

Yıldız betont, dass die Menschenrechtsverletzungen im D-Typ-Gefängnis von Diyarbakır ebenso zunehmen wie in den anderen Haftanstalten. „Hier gibt es keine körperlichen Angriffe, aber einen massiven psychologischen Druck“, berichtet er. „Im Moment gibt es Freunde, die hier im Gefängnis in Einzelhaft Widerstand leisten.“