Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat die vom Barzanî-Clan dominierte PDK erneut aufgefordert, sich nicht von der türkischen Staatsführung für die Besatzung Kurdistans instrumentalisieren zu lassen. In der Erklärung des KCK-Komitees für auswärtige Angelegenheiten wird auf die große Beteiligung an den Veranstaltungen zu Newroz hingewiesen, die ein Beleg für die unerschütterliche Verbundenheit mit Abdullah Öcalan und dem kurdischen Befreiungskampf gewesen sei. Newroz 2022 habe gezeigt, dass das kurdische Volk seit nunmehr fünfzig Jahren an seinem Widerstand festhalte und seinen Werten verbunden bleibe. Zugleich zeichne sich ab, dass die türkische Regierung weitere Massaker und Invasionen in Kurdistan beschlossen habe.
Medienberichte über direkte Kriegsbeteiligung der PDK
„Der faschistische türkische Staat führt seit 1982 Militäroperationen gegen unsere Bewegung durch und hat Anfang 2021 zunächst in Gare und dann in weiteren Gebieten in Südkurdistan eine große Invasion gestartet“, erklärt die KCK. Die Besatzung Südkurdistans sei unter hohen Opfern von der Guerilla verhindert worden: „Während unsere Gefallenen bis zum letzten Moment mutig Widerstand geleistet haben, hat die PDK mit dem türkischen Staat zusammengearbeitet und die Invasion unterstützt. Durch die von ihr gelieferten Informationen und angezettelte Provokationen im Guerillagebiet hat sie die vollständige Niederlage der türkischen Besatzer verhindert.“
Aktuell werden in den südkurdischen Medien über eine neue Invasion der türkischen Armee und eine entsprechende Übereinkunft mit der PDK debattiert, erklärt die KCK weiter: „Wie aus diesen Meldungen hervorgeht, soll die diesjährige Besatzungsoperation mit direkter Beteiligung der PDK beginnen. Es wird darüber berichtet, dass die PDK die Peschmerga gegen die Guerilla kämpfen lassen will. Wir erhalten seit einer Weile ähnliche Informationen, die wir bereits zu verschiedenen Gelegenheiten öffentlich gemacht haben.“
„Provokative Aktionen“
Laut Medienberichten und eigenen Informationen plane die PDK „provokative Aktionen“, um ihrer direkten Beteiligung am Krieg Legitimation zu verleihen. Teil dieses Plans sei ein medialer Feldzug zur Diffamierung der Guerilla, so die KCK: „Es liegen Informationen vor, dass darüber hinaus Angriffe gegen die Peschmerga und unser Volk im Süden durchgeführt werden sollen, um diese der Guerilla anzulasten.“ Zudem werde in den Medien auch über massive Verlegungen von Spezialkräften der PDK in seit zwanzig Jahren von der Guerilla kontrollierte Gebiete berichtet. Die KCK bewertet die Stationierung von schwer bewaffneten Sondereinheiten der PDK im Guerillagebiet als höchst gefährlichen Beitrag zu den türkischen Besatzungsversuchen.
„Eine Katastrophe für unser Volk und unser Land“
„Wie wir es bereits mehrfach getan haben, rufen wir die PDK erneut dazu auf, nicht an diesem schmutzigen Besatzungskrieg des türkischen Staates teilzunehmen und sich nicht vom AKP/MHP-Faschismus instrumentalisieren zu lassen. An der Seite der türkischen Besatzungstruppen an diesem schmutzigen Krieg gegen die kurdische Guerilla teilzunehmen, bedeutet einen schweren Schlag gegen alle demokratischen Errungenschaften in Kurdistan. Sollte sich die PDK auf türkischer Seite an einem Angriff auf die Guerillagebiete beteiligen, würde es sich dabei gleichermaßen um einen Angriff auf den Status und die Erfolge Südkurdistans handeln, der großen Schaden anrichten wird. Die PDK darf sich an diesem schmutzigen Besatzungsplan nicht beteiligen, weil das eine Katastrophe für unser Volk und unser Volk bedeuten würde“, erklärt das KCK-Komitee für auswärtige Angelegenheiten und fordert das Parlament Südkurdistans, die politischen Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen, die Behörden und die Öffentlichkeit dazu auf, sich dagegen zu wehren und die PDK dementsprechend zu verwarnen.