KCK ruft zum Ramadan zu kurdischer Einheit auf

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans ruft zum Fastenmonat Ramadan dazu auf, sich in allen Bereichen für die „kurdische Einheit“ zu engagieren.

Das Komitee für Völker und Glaubensgemeinschaften der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) erklärt zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan:

Nicht satt niederlegen, wenn nebenan gehungert wird“

„Für Muslime hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Gebete und Kontemplation haben im Monat Ramadan einen eigenen Wert. Zu diesem Anlass wünschen wir den Muslimen, dass ihre Gebete für Wahrheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Teilen angenommen werden. Diesen Ramadan appellieren wir an alle Muslime, insbesondere die in Kurdistan, noch mehr zu teilen. Wir glauben, dass der moralische Imperativ, sich nicht satt niederzulegen, wenn Nachbarinnen und Nachbarn hungern, insbesondere an diesem Ramadan gelebt werden wird.

Zu Ramadan sind Lösungen für Probleme obligatorisch“

Für Muslime beginnt dieser Ramadan unter dem Vorzeichen schwerer politischer, wirtschaftlicher und sozialer Probleme. Vor allem die Probleme der Völker des Mittleren Ostens sind noch weiter gewachsen. Die religiös-faschistische Invasionspolitik des AKP/MHP-Regimes in den letzten Jahren hat die Lage noch verschärft. Dieses Regime der Faschisten und Heuchler will das kurdische Volk vernichten. Es unterdrückt die Völker in der Türkei durch Verfolgung, Armut und Arbeitslosigkeit. Es hat vor allem in Syrien, im Irak und in Libyen das arabische Volk in einen inneren Krieg gestürzt. Von der Türkei selbst geschaffene Konflikte sind zu Kriegen eskaliert. Der türkische Staat benutzt Syrerinnen und Syrer, für deren Vertreibung er selbst mitverantwortlich ist, als Druckmittel, um Milliarden Euro aus der EU zu pressen. Diese und ähnliche Probleme zeigen, dass es für Muslime weder vernünftig noch akzeptabel sein kann, den Ramadan einfach nur zum Fasten zu nutzen. Es ist obligatorisch im Ramadan, über diese Probleme nachzudenken und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sie zu lösen. Aus diesem Grund rufen wir alle Muslime aus dem Mittleren Osten und insbesondere die kurdischen Muslime auf, gemeinsam gegen den faschistischen türkischen Staat zu kämpfen. Denn dieser Staat stellt die wahre Gefahr und das tödlichste Virus für unsere Region dar. Wir möchten daran erinnern, dass der Kampf für Demokratie eine der größten guten Taten darstellt.

Spendet nicht an Institutionen des Kolonialregimes“

An die kurdischen Muslime in Nordkurdistan und im Ausland gerichtet erklären wir: Spendet nichts den Institutionen des türkischen Staates oder an diejenigen, die auch nur die kleinste Verbindung mit dem Kolonialstaat haben, auch wenn sie sich als kurdische Institutionen präsentieren. Diese Spenden sind keine guten Taten. Denn was ihr diesen Institutionen und Organisationen gebt, wird euch in Form von Grausamkeit zurückgeben.

Geht nicht in Diyanet-Moscheen“

Anlässlich des Ramadan rufen wir unser Volk in Nordkurdistan und im Ausland auf, nicht in die Moscheen des türkischen Diyanet [in Deutschland DITIB] zu gehen. Denn diese Moscheen sind gleichzeitig Geheimdienstvertretungen. Es gibt dort nichts anderes als Verleugnung, Lügen, Verleumdung, Hetze, Unheil, Aufrufe zu Massakern und Verlogenheit gegenüber dem kurdischen Volk. Geht nicht in jene Moscheen, in denen jeden Tag Predigten gehalten werden, die eure Identität, eure religiösen Gefühle und moralischen Werte beleidigen und die Verse der Religion leugnen, an die ihr glaubt. Es ist besser zu Hause, in Nachbarschaften, bescheidenen Moscheen und Veranstaltungsorten zu beten.

Kollaborateure dechiffrieren, ist eine humanistische und patriotische Pflicht“

Unser Volk in Südkurdistan rufen wir auf, diesen Ramadan die demokratische, kurdische Einheit zum Gegenstand der Gespräche und Predigten zu machen. Wir rufen die Religionsgelehrten auf, den ezidischen Widerstand in Şengal stärker zu unterstützen.

Wir möchten noch einmal daran erinnern, dass der türkische Kolonialfaschismus den materiellen Reichtum in Südkurdistan durch eine Allianz mit einer Handvoll Kollaborateure an sich gebracht hat und diese Ressourcen nutzt, um in unser Land einzumarschieren und unser Volk zu ermorden. Wir rufen die religiösen Vertreter in Südkurdistan auf, die Verräter und Kollaborateure, die der Türkei Informationen weiterleiten, diesen Ramadan noch schärfer zu verurteilen. Wir erinnern daran, dass dies ihre patriotische und humanistische Pflicht ist.

Unser Volk in Ostkurdistan beginnt diesen Ramadan in bitterer Armut. Diese Armut wurde durch die Repression des iranischen Regimes und dessen Politik ausgelöst. Das Virus hat diese Krise noch weiter vertieft. Wir sind davon überzeugt, dass unser Volk seine Einheit weiter entwickeln, die Solidarität ausweiten und so die Krise überwinden wird.

Die Völker von Rojava und Nordostsyrien beginnen diesen Ramadan unter der Bedrohung der türkischen Angriffe. Wir wünschen ihnen, dass dieser Ramadan dazu beitragen wird, ihre Organisierung im Rahmen der demokratischen Nation und der Selbstverteidigung zu stärken und die besetzten Gebiete zu befreien.

Stärkt patriotische Wohltätigkeitsorganisationen mit Spenden“

In allen vier Teilen Kurdistans rufen wir unser Volk auf, an diesem Ramadan die Einheit zu stärken, Zwist beizulegen und die Solidarität auszubauen.

Wir möchten daran erinnern, dass es die Pflicht des kurdischen Volkes ist, die patriotischen Wohltätigkeitsorganisationen mit ihren Spenden zu stärken. Wir hoffen, dass dieser Ramadan demokratischen Muslimen, insbesondere kurdischen Muslimen, Gutes bringen wird und dass ihr Fasten, ihre Gebete und ihre Wünsche erhört werden.“