In einer schriftlichen Erklärung verurteilt das Exekutivkomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) die Auslieferung des kurdischen Politikers Ömer Bartan durch die südkurdische Regierungspartei PDK an die Türkei scharf und wirft der Partei vor, die Beziehungen unter den kurdischen Organisationen zu „sabotieren“ und zu „vergiften“.
Ömer Bartan: Nach eineinhalb Jahren PDK-Haft an Türkei ausgeliefert
Die KCK-Erklärung lautet: „Die PDK hat einen weiteren kurdischen Politiker an den türkischen Staat übergeben. Ömer Bartan befand sich zuvor anderthalb Jahre in PDK-Haft. Bartan war zuvor wegen politischer Aktivitäten in der Türkei zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Deswegen floh er nach Südkurdistan. Ömer Bartan ging nicht nach Europa, er zog es vor, in das unter einer kurdischen Selbstverwaltung stehende Südkurdistan zu gehen. Er wollte sich nicht von seinem Land trennen. Aber in Südkurdistan war er mit einer unerwarteten Situation konfrontiert. Der einzige Grund für seine Verhaftung durch die PDK war, dass er ein von der Türkei gesuchter kurdischer Politiker ist. Immer wieder liefert die PDK kurdische Politiker*innen an die Türkei aus, um das AKP/MHP-Regime zufriedenzustellen. Solche Praktiken der Regierungsbehörden unter der Leitung der PDK schaden allen Kurdinnen und Kurden. Wir fordern die PDK auf, diese Praxis aufzugeben.
Auslieferung bedeutet, dass PDK Gründe des Haftbefehls billigt
Der türkische Staat stellt die Spitze der kurdenfeindlichen Kräfte dar. Jeden Tag werden in Nordkurdistan und in der Türkei Dutzende kurdischer Politiker*innen festgenommen und inhaftiert, allein weil sie die Grundrechte und die Freiheit des kurdischen Volkes verteidigen. Ömer Bartan war ebenfalls unter solch fadenscheinigen Vorwürfen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die Auslieferung eines Politikers durch die PDK an den türkischen Staat bedeutet, dass die PDK die Gründe des Haftbefehls billigt.
PDK schadet dem kurdischen Freiheitskampf massiv
Die Beziehungen der PDK zur Türkei schaden dem kurdischen Freiheitskampf massiv. Viele PKK-Mitglieder und -Kämpfer*innen, die nichts mit der PDK zu tun haben, befinden sich seit Jahren in den Kerkern in Südkurdistan. Wenn jedoch ein Agent, der Blut von Guerillakämpfer*innen an den Händen oder Stellungen an den türkischen Staat verraten hat, von der Guerilla verhaftet wird, fordert die PDK dessen Freilassung.
PDK vergiftet und sabotiert Beziehungen zwischen kurdischen Organisationen
Diese Haltung der PDK hat zu Protesten in der kurdischen Bevölkerung geführt. Die PDK vergiftet und sabotiert die Beziehungen der kurdischen Organisationen untereinander. Dem Vorreiter der Kurdenfeindschaft zu helfen, schadet nicht nur dem Freiheitskampf der Bevölkerung von Nordkurdistan, sondern auch dem Kampf für Freiheit und den Errungenschaften unseres Volkes in allen vier Teilen Kurdistans. Daher muss die PDK diese Haltung aufgeben und darf keine kurdischen Politiker*innen und Revolutionär*innen an den türkischen Kolonialfaschismus übergeben.“