KCK: Nur die Guerilla verhindert den türkischen Expansionismus

Der türkische Staat will seine Angriffe auf die Guerillagebiete ausweiten. „Danach sollen Südkurdistan und Rojava annektiert werden. Damit wären alle Hindernisse für eine neoosmanische Expansion im Mittleren Osten beseitigt“, warnt die KCK.

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) erklärt, dass die südkurdische Regierungspartei PDK sich zur Mittäterin der türkischen Völkermordpolitik macht. Die PDK wird dazu aufgerufen, sich in keiner Weise an den Angriffen des türkischen Staates zu beteiligen. An das kurdische Volk richtet die KCK den Appell, sich gegen die Angriffe zusammenzuschließen. Das geht aus einer heute veröffentlichten Erklärung der Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der KCK hervor.

In der Erklärung wird auf die Besatzungsoperationen des „Bündnisses AKP, MHP, Ergenekon“ auf Rojava, die Medya-Verteidigungsgebiete und Südkurdistan hingewiesen. „Zeitgleich mit den Luftangriffen auf Şengal und Mexmûr am 16. Juni hat eine Invasion in Heftanîn begonnen“, so die KCK. Als nächsten Schritt plane der türkische Staat die Ausweitung der Angriffe auf die Gebiete Metîna, Zap und Avaşîn. „Wenn dieses Ziel erreicht ist, sollen Südkurdistan und Rojava annektiert werden. Damit wären alle Hindernisse für eine neoosmanische Expansion im Mittleren Osten beseitigt.“

Die PDK gebe für alle Angriffe der Türkei der PKK und der Guerilla die Schuld und behaupte, dass die Präsenz der Guerilla den Status Südkurdistans gefährde, schreibt die KCK. Mit dieser Einstellung werde der politische und gesellschaftliche Boden für einen innerkurdischen Krieg bereitet. Parallel dazu bestehe die PDK darauf, Peschmerga-Einheiten so zu stationieren, dass sie den Kampf der Guerilla gegen die türkische Besatzung behindern. In diesem Zusammenhang verweist die KCK auf den tödlichen Drohnenangriff vom 11. August, bei dem der Guerillakommandant Agit Garzan und zwei Kommandeure der irakischen Grenzschutzeinheiten ums Leben gekommen sind:

„Der türkische Staat wollte die irakischen Grenzschutzeinheiten als Schutzschild benutzen, um für die Guerilla strategisch wertvolle Punkte einzunehmen. Dieses Ansinnen hat die Guerilla abgelehnt. In dieser Zeit sind die Grenzschutzeinheiten in Xinerê von bewaffneten Drohnen bombardiert worden, zwei irakische Kommandeure und der Guerillakommandant Agit Garzan sind dabei gefallen.“

Dass die PDK nach derartigen Angriffen beharrlich die PKK verantwortlich macht, zeigt laut KCK deutlich die Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat. Der türkische Staat habe der PDK seine Vernichtungspläne gegen die PKK vorgelegt und die PDK habe diese akzeptiert. Um den Plan zu legitimieren, werde versucht, auch den Irak einzubeziehen. „Dass die PDK in einer Zeit, in der der türkische Staat seine Angriffe ausweitet und einen kilometergroßen Bereich an der Grenze besetzen will, durch die Stationierung ihrer Kräfte den Bewegungsspielraum der Guerilla einschränken will, steht im Zusammenhang mit diesem Vernichtungsplan.“

Weiter heißt es in der KCK-Erklärung: „Die Haltung der PKK ist immer offen und eindeutig gewesen. Das kurdische Volk hat unzählige Male miterlebt, dass die Guerilla die opferbereiteste Kraft ist, wenn es darum geht, die kurdischen Errungenschaften zu schützen und den erkämpften Status zu schützen. Als der IS angegriffen hat, hat die Guerilla Hewlêr [Erbil] verteidigt. Dafür hat der PDK-Generalvorsitzende Mesud Barzani der Guerilla seinen persönlichen Dank ausgesprochen. Er hat erklärt, dass die Türkei keine Unterstützung geleistet hat. Damit hat er verdeutlicht, wer tatsächlich gegen einen Status Kurdistans ist. In der aktuellen Zeit leistet die Guerilla die wichtigste Verteidigung dieses Status.“