KCK: Kein Friede ohne Überwindung des türkischen Faschismus

Nach dem verheerenden türkischen Artillerieangriff auf einen Picknickplatz im südkurdischen Zaxo, bei dem mindestens neun Menschen starben und Dutzende verletzt wurden, fordert die KCK Rechenschaft und ruft zum Protest „auf höchstem Niveau“ auf.

Am Mittwoch verübte die türkische Armee ein schweres Massaker in Südkurdistan. Mindestens neun Menschen wurden bei dem Artillerieangriff auf einen beliebten Picknickplatz getötet. 22 Menschen befinden sich im Krankenhaus. Bei den Verletzten und Getöteten handelt es sich um arabische Tourist:innen. Nun äußert sich die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) zu dem Massaker und verlangt Rechenschaft.

Das Vorgehen des türkischen Staates wird von internationalen Mächten gebilligt“

Das Außenarbeitskomitee der KCK erklärt: „Auch am 20. Juli 2022 gingen die Invasionsangriffe gegen Südkurdistan durch den türkischen Besatzerstaat unter Kollaboration der PDK weiter. Gestern Nachmittag beschoss die türkische Invasionsarmee arabische Tourist:innen, die das Perexê bei Derkarê in Zaxo besuchten, mit Artilleriegranaten.

Bei dem Beschuss der türkische Besatzungsarmee wurden acht Tourist:innen getötet und 23 verletzt. [Aktuellen Berichten zufolge ist eine weitere Person im Krankenhaus verstorben.] In den letzten sieben Monaten hat der faschistische türkische Staat 28 Zivilist:innen ohne jedes Recht oder Rechtfertigung massakriert. Der türkische Staat betreibt eine Völkermordpolitik gegen das kurdische Volk in Rojava, Nordkurdistan und insbesondere in Südkurdistan. Die Völkermordpolitik des türkischen Staates kennt keine Grenzen, dennoch wird ihr Vorgehen von den UN, den USA, der NATO, der EU, regionalen reaktionären Kräften und kurdischen Kollaborateuren unterstützt und gebilligt. Der türkische Staat zerstört die Natur Kurdistans, ermordet die Zivilbevölkerung und attackiert die Guerilla.

Massaker nicht nur in Zaxo“

Der türkische Staat hat eine historische Niederlage gegen die Guerilla in Zap, Avaşîn und Metîna erlitten und setzt nun taktische Nuklearwaffen, thermobarische Waffen und Chemiewaffen ein. Dabei handelt es sich allesamt um verbotene Waffen. Dennoch konnte das AKP/MHP-Regime nicht die gewünschten Ziele erreichen und tötete und verletzte Dutzende Zivilist:innen in Şengal, Mexmûr, Kanî Masî, Kelar, Rojava, Mossul-Ninova, Silêmanî und zuletzt in Zaxo.

Seid keine Komplizen“

Die irakische Regierung und die Regionalregierung von Südkurdistan sollten diese Angriffe nicht durch ihr Schweigen legitimieren. Die internationalen Mächte, insbesondere die UN, die USA und die EU, sollten gegen die brutalen Angriffe der Türkei im Irak und in Syrien Stellung beziehen; sie sollten sich nicht zu Komplizen bei den Kriegsverbrechen des türkischen Staates machen.

„Kein Frieden ohne Überwindung des türkischen Faschismus“

Das wichtigste Ziel ist es, dieses faschistische Regime, das mit seinen neoosmanischen Träumen die gesamte Region in Blut tränkt, aufzuhalten. Alle regionalen Kräfte sollten wissen, dass es ohne Überwindung und Neutralisierung des türkischen Faschismus keinen Frieden in der Welt und insbesondere im Nahen Osten geben wird.

Wir werden Rechenschaft verlangen“

Wir rufen unser Volk und unsere Freund:innen erneut auf, auf höchstem Niveau gegen diese brutale Aggression zu reagieren, aktiv zu werden und sich zu organisieren. Wir gedenken den Gefallenen mit Respekt und wünschen den Verwundeten, dass sie sich so schnell wie möglich erholen mögen. Als Bewegung und als Volk wiederholen wir unser Versprechen, dass wir das faschistische türkische Regime für das Massaker zur Rechenschaft ziehen werden."