KCK gratuliert zum Çarşema Sor
Das Çarşema Sor gilt als eines der wichtigsten Feste der ezidischen Glaubensgemeinschaft. Es symbolisiert sowohl den Beginn des Lebens als auch spirituelle Erneuerung.
Das Çarşema Sor gilt als eines der wichtigsten Feste der ezidischen Glaubensgemeinschaft. Es symbolisiert sowohl den Beginn des Lebens als auch spirituelle Erneuerung.
Anlässlich des diesjährigen Çarşema Sor (Roter Mittwoch), dem traditionellen Neujahrs- und Schöpfungsfest der ezidischen Bevölkerung, hat die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) eine Grußbotschaft veröffentlicht. In der Erklärung würdigt das KCK-Komitee für Völker und Glaubensgemeinschaften die Bedeutung des Festes als Ausdruck des Wiederauflebens und der Hoffnung und ruft zu verstärkter Einheit, Selbstorganisation und Verteidigung gegenüber Bedrohungen auf.
Das Çarşema Sor-Fest am morgigen Mittwoch gilt als eines der wichtigsten Feste der ezidischen Glaubensgemeinschaft. Es symbolisiert sowohl den Beginn des Lebens als auch spirituelle Erneuerung. In der Erklärung bezeichnet die KCK das Fest als „Feier des Seins und der Widergeburt“ und gratuliert insbesondere dem ezidischen Volk sowie allen Kurd:innen weltweit.
Widerstand gegen Bedrohungen und Aufbau demokratischer Selbstverwaltung
Besonders betont die KCK die anhaltende Bedrohungslage, der die ezidische Bevölkerung in der Şengal-Region (Sindschar) in Südkurdistan (Nordirak) ausgesetzt ist. Sie verweist auf die „anhaltenden Angriffe im Schatten türkischer Einflussnahme“ sowie die Rolle der irakischen Zentralregierung und warnt vor einer erneuten Gefährdung bis hin zum Genozid. Als Antwort darauf fordert die KCK „eine stärkere gesellschaftliche Organisation, kollektiven Widerstand und den Aufbau einer nachhaltigen demokratischen Selbstverwaltung.“
Demokratische Selbstverwaltung sei der wirksamste Schutz gegen externe Bedrohungen und garantiere die Zukunft der ezidischen Gemeinschaft auf Basis ihrer eigenen Identität. Das Modell des „Demokratischen Konföderalismus“ und die Vision eines dezentralen und pluralistischen Gemeinwesens auf Grundlage der Selbstbestimmung seien zentrale Bestandteile dieser Strategie.
Solidarität mit Şengal – Demokratie für die Region
Die Erklärung hebt auch hervor, dass eine demokratische Entwicklung in Şengal positive Auswirkungen auf die gesamte Region Südkurdistan haben könnte. „Ein gerechter und transparenter politischer Wandel in Başûr beginnt mit der Anerkennung und Unterstützung der ezidischen Selbstorganisation“, so der Appell der KCK. In diesem Sinne richtet sich der Aufruf nicht nur an die ezidische Gemeinschaft, sondern auch an die kurdische Zivilgesellschaft, politische Akteur:innen und internationale Unterstützer:innen.
Ruf nach gesellschaftlicher Einheit und moralischen Werten
Die KCK betont die Bedeutung gesellschaftlicher Werte wie Solidarität, Nachbarschaft und gemeinschaftliches Leben als Grundlage des sozialen Zusammenhalts. Diese seien nicht nur Teil der ezidischen und kurdischen Tradition, sondern auch der Schlüssel zur Bewältigung künftiger Herausforderungen. In der Erklärung heißt es weiter: „Die Verteidigung dieser Werte im Geiste des Widerstands – gestützt auf das Bewusstsein der Freiheitsbewegung – wird auch künftig die Basis unseres politischen und sozialen Handelns bilden.“
Gedenken an die Gefallenen und Verpflichtung zum fortgesetzten Kampf
Abschließend erinnert die Erklärung an zentrale Persönlichkeiten des ezidischen und kurdischen Widerstands, darunter Mam Zekî Şengalî, Dijwar Feqîr, Zerdeşt Şengalî sowie Binevş Agal und Xanê Êzîdî. Ihnen zu Ehren erneuert die KCK ihr Versprechen, den Kampf für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit fortzusetzen.