Kato: Wir kontrollieren das Terrain
Der HPG-Kämpfer Tekoşer Kato berichtet über den Fortgang der Guerillaoffensive gegen die türkische Invasion in Heftanîn. Er sagt, die Guerilla kontrolliere das Gelände und damit auch die Besatzungstruppen.
Der HPG-Kämpfer Tekoşer Kato berichtet über den Fortgang der Guerillaoffensive gegen die türkische Invasion in Heftanîn. Er sagt, die Guerilla kontrolliere das Gelände und damit auch die Besatzungstruppen.
Seit dem 16. Juni kämpft die Guerilla gegen einen türkischen Großangriff auf die südkurdische Region Heftanîn. Einer der Kämpfer, die Widerstand gegen die zweitgrößte NATO-Armee und die neoosmanischen Expansionspläne leisten, ist Tekoşer Kato. Im ANF-Gespräch berichtet er über seine Erfahrungen in Heftanîn.
Können Sie uns etwas über die erste Widerstandsphase erzählen?
Eigentlich begann die Cenga-Heftanîn-Widerstandsoffensive schon vor einem Jahr, aber die Angriffe waren zu Beginn nicht so heftig. Als am 16. Juni ganz Heftanîn bombardiert wurde, richteten sich die Luftangriffe insbesondere gegen den Berg Qesrok, an dem wir uns befanden. Die Angriffe begannen an den Gipfeln Şehîd Adar und Şehîd Berîwan. Die Guerilla ist jedoch überall. Da wir das Terrain kontrollieren, können wir auch den Feind kontrollieren. Wir sind immer in seiner Nähe.
Bis zur letzten Granate gekämpft
Und wie war der erste Widerstandstag am Qesrok? Und warum gerade dieser Berg?
Vom Qesrok aus wird das Gebiet um den Berg Xantûr verteidigt. Wir können ihn als eine Verteidigungsstellung für den Xantûr bezeichnen. Wegen seiner Höhe und Lage hat er eine große Bedeutung. Um den Xantûr einnehmen zu können, muss man den Qesrok erobern. Der Qesrok ragt über viele Gebiete, sowohl über Şehîd Hamza als auch über Xantûr und den Partizan-Gipfel. Außerdem reicht er bis ins nordkurdische Botan. Er liegt direkt an der Grenze gegenüber dem Cûdî in Nordkurdistan. Sein Abstand zur Grenze nach Nordkurdistan beträgt nur fünf Kilometer. Der Qesrok ist von allen Seiten bombardiert worden. Die Besatzer wollten die Stellungen infiltrieren, aber das haben unsere Kräfte sofort bemerkt und den Feind heftig angegriffen. Die türkische Armee konnte daher keine Truppen absetzen. Der zweite Tag ging so weiter. Da sie keine Truppen auf der Bergspitze absetzen konnten, versuchten sie es hinter dem Gipfel. Das türkische Militär und die Dorfschützer konnten nicht einfach vorrücken. Immer wenn sie kamen, haben wir sie beschossen. Sie haben nicht einmal ihre Toten geborgen. Mensch oder Soldat zu sein, hat für sie keine Bedeutung. Unsere Freundinnen und Freunde haben großartigen Widerstand geleistet und damit deutlich gemacht, mit welcher Entschlossenheit hier gekämpft wird.
Das beste Beispiel hierfür sind die Amara Roj und Memyan Koçer. Obwohl Amara noch nicht lange bei uns war, haben ihre Haltung und ihr Widerstand uns sehr bewegt. Der Widerstand von Memyan, der mit großer Opferbereitschaft gegen den Feind kämpfte, war quasi übermenschlich. Heval Memyan griff den Feind unter Parolenrufen an und warf Handgranaten auf die Besatzer. Er kämpfte bis zur letzten Granate. Dann sprengte er sich selbst in die Luft, um dem Feind nicht in die Hände zu fallen. Das ist der Geist, der die PKK auf den Beinen hält. Dieser Geist hält uns alle und unseren Kampf auf den Beinen.
Woher kommt diese Entschlossenheit?
Sie wird von Abdullah Öcalan gespeist. Unsere Sehnsucht speist sie. Die ersten, die diesen Geist genährt haben, waren Menschen wie Kemal Pir, Haki Karer und Sakine Cansız. So lange es diesen Geist gibt, werden wir in Heftanîn siegen, wird die PKK siegen. Der Feind greift nicht erst seit Neuem an, er versucht es seit Jahren. Es gibt nichts, was er dem kurdischen Volk nicht angetan hätte. Angriffe finden in allen Bereichen statt, ob politisch oder militärisch. Der Geist des 14. Juli hält diesen Widerstand aufrecht. Das war die größte Aktion und diese Widerstandsaktion gibt uns heute noch Kraft. Sie ist für uns zum Symbol geworden. [Der 14. Juli markiert den Beginn des „großen Todesfastens“ von gefangenen PKK-Kadern im Gefängnis von Amed (türk. Diyarbakir) im Jahr 1982 zur Zeit der türkischen Militärdiktatur. Die Aktion gilt als „erster Funke des Widerstands“ der kurdischen Befreiungsbewegung und markiert den Anfang einer neuen Ära des Kampfes um Selbstbestimmung.]
Die Medien sind Teil der psychologischen Kriegsführung gegen uns, aber ihre Angriffe sind vergebens. Wo wir sind, ist nicht wichtig, wo auch immer, wann auch immer, wir halten unser Versprechen der Vergeltung. Das bleibt so. Und so lange es die Guerilla gibt, wird der Widerstand in Kurdistan nie enden.