Karker: Abraham forderte, dass das Töten für die Mächtigen aufhört

Mîrxan Karker vom Komitee für Völker und Religionen der KCK beglückwünscht die muslimische Gemeinde zum Opferfest und warnt vor dem Missbrauch der Religion für Macht und Ausbeutung.

Cejna Qurbanê

Anlässlich des Opferfestes Eid al-Adha (ku. Cejna Qurbanê) hat Mîrxan Karker vom Komitee für Völker und Religionen der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) dazu aufgerufen, den Missbrauch von Religion für Ausbeutung und Macht zu erkennen und anzuprangern.


Karker unterstrich, dass das Opferfest ein besonderer Tag ist und damit das Ende der Tradition der Menschenopfer gefeiert werde. Das Fest bezieht sich auf die in der hebräischen Bibel erzählte Darstellung des Versuchs Abrahams, seinen Sohn Isaak bzw. später in der islamischen Überlieferungstradition Ismail Gott zu opfern, und der Zurückweisung dieses Opfers durch den Engel Gabriel/Dschibril. Das Kind wurde durch einen Bock ersetzt. Daher rührt die Schlachtung von Schafen anlässlich des Opferfestes.

Karker bezeichnete das Symbol des Opfers als ein bedeutsames Bild. Er sagte, beim Fest gehe es nicht darum, einfach ein Tier zu nehmen und es zu schlachten. Es gehe darum, dass früher die Herrscher und Unterdrücker den Menschen alles genommen hätten und es nicht dabei geblieben sei, sondern sie sogar die Kinder verlangt hätten. Ansonsten sei mit Flut, mit Leid und Tod gedroht worden. Karker führte aus:

„Einerseits machten sie den Menschen Angst, andererseits gaben sie ihnen Hoffnung. Sie sagten, wenn die Menschen das täten, was sie ihnen sagten, dann kämen sie in den Himmel, wenn nicht, dann in die Hölle. Abraham forderte, dass die Menschen nicht mehr für die Interessen der Mächtigen getötet werden dürften, und fand ein anderes Symbol.

Aber diejenigen, die sich heute auf den Namen des heiligen Abrahams berufen, tun dasselbe, was die Unterdrücker von damals taten. Sie lassen Menschen für ihre Interessen kämpfen, im Namen des Staates, im Namen der Religion, im Namen der Fahne, im Namen der Grenzen, sie schlachten Menschen ab, enthaupten Menschen, lassen Menschen verschwinden, foltern sie. Mit anderen Worten, sie herrschen wie damals Nimrod. Aber Abraham hat das nicht akzeptiert. Die heutigen Unterdrücker haben auch viele Institutionen aufgebaut, um die Menschen daran zu hindern, religiöse Wahrheiten zu lernen. Die Behörde für religiöse Angelegenheiten (DIYANET) beispielsweise verfügt über ein riesiges Budget, ihre Mitarbeiter benutzen die neuesten Fahrzeugmodelle, sie hat Tausende Mitglieder. Sie bauen Moscheen für Tausende von Menschen, in die nicht einmal zwei Menschen gehen. Sehen Sie sich die Kaaba an, wie einfach sie ist, und sehen Sie sich an, was sie geschaffen haben. Um ihre Diebstähle und Lügen zu verbergen, sagen sie: ‚Ich habe den Palast für mich selbst gebaut und auch das Haus Allahs zu einem Palast gemacht.‘ Wenn sie könnten, würden sie sogar die Form der Kaaba verändern.“

Karker betonte, dass die derzeitige Regierung ständig die Religion benutze, um über Armut zu philosophieren, und sagte: „Er [Erdogan] behauptet, dass arme Menschen 500 Jahre vor den Reichen in den Himmel kommen. Wenn er überall Paläste und Besitztümer hat, warum gibt er dann seine Paläste und Besitztümer nicht den Armen, damit er selbst in den Himmel kommt? Diese heuchlerischen, respektlosen und treulosen Menschen verhöhnen öffentlich die Gesellschaft. Sie bedienen sich der Religion und sagen das eine und leben das andere. Deshalb sollten unser Volk, die gläubigen Menschen, die Religionsgelehrten, diese Heuchler entlarven. Bei dieser Gelegenheit wünschen wir unserem widerständigen Volk, Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und der islamischen Welt ein frohes Eid al-Adha.“