Murat Karayilan hat als Kommandant des zentralen Hauptquartiers der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einer auf Gerîla TV ausgestrahlten Rede zu den Kämpferinnen und Kämpfern im Widerstand gegen die türkische Invasion in den Regionen Zap und Avaşîn gesprochen.
Karayilan erklärte unter anderem folgendes:
„Die Herzen alle patriotischen Menschen aus Kurdistan schlagen heute im Zap. Der Zap-Widerstand ist der Widerstand des gesamten kurdischen Volkes. Bekanntlich nehmen die Regionen Zap und Avaşîn einen außergewöhnlichen Platz in der Geographie Kurdistans und der Geschichte unseres Kampfes ein. Es sind historische Orte. Der Zap ist eine blutende Wunde im Herzen des Feindes, ein Ort der Angst. Die Medya-Verteidigungsgebiete werden seit fünf bis sechs Jahren massiv angegriffen, aber der Zap stellt ein Hindernis dar. Der Feind ist zu der Überzeugung gelangt, dass der Zap fallen muss, damit er überhaupt irgendwo Ergebnisse erzielen kann. Deshalb hat er die Operation ,Klaue-Schloss' genannt. Er denkt, dass er nach der Einnahme von Zap und Avaşîn jeden Ort in Kurdistan erobern kann. Ausgehend von dieser Berechnung wurde die Operation so benannt. Das Schloss Kurdistans soll geknackt werden, um alle Errungenschaften des kurdischen Volkes zu vernichten. Wir sind davon überzeugt, dass Ihr ihm als die Heldinnen und Helden vom Zagros einen Strich durch die Rechnung machen werdet. Die notwendige und historisch bedeutsame Antwort wird im apoistischen Geist der Opferbereitschaft erfolgen. Das hoffen und glauben wir.
Wir wissen, dass Ihr vor Ort bis zu einem gewissen Grad Vorbereitungen getroffen habt. Wenn Ihr von den Erfahrungen im vergangenen Jahr profitiert, kann keine Macht gegen Euren Willen standhalten. Es geht vor allem um die Kampfmethoden der beweglichen Einheiten im Gelände und um den Tunnelkrieg. Im letzten Jahr waren wir im Tunnelkrieg wie Kinder, die gerade erst laufen lernen. Inzwischen haben wir Erfahrung und fundierte Erkenntnisse. Wenn Ihr die notwendigen Lektionen aus den gewonnenen Erfahrungen zieht und davon profitiert, kann der Feind auf jede Weise angreifen und wird trotzdem eine Niederlage erleiden.
Wir wollen gegen einen grausamen Feind siegen, der bereits der Feind unserer Vorfahren war. Er darf weder unterschätzt noch überschätzt werden. Wir wissen, dass wir mit unseren Methoden, mit taktischer Finesse, einer apoistischen Einstellung, mit Mut und Opferbereitschaft Erfolg haben können. Das ist nicht einfach, es ist aufwändig und schwierig. Alle müssen für diese Aufgabe gewappnet sein. In diesem Jahr führen wir einen Krieg, um den Feind mit Verstand geplant zu besiegen. Unsere Strategie muss die Niederlage des Feindes sein. Das darf nicht übereilig angegangen werden. Wir brauchen Geduld, Verstand, Mut und Willensstärke.
Ihr schreibt dort heute Geschichte. Und Ihr seid dort nicht allein, unser Volk ist bei Euch. Dort schlägt das Herz unseres Volkes. Ihr habt alle Voraussetzungen, um den Feind zu besiegen, Ihr müsst an Euch selbst glauben. In dieser Überzeugung wünsche ich Euch aus tiefstem Herzen Erfolg.“