Jugendaktionen am Sêmalka-Grenzübergang

Die südkurdische PDK-Regierung hat eine Jugenddemonstration aus Nordsyrien in die Qendîl-Berge aufgehalten. Daraufhin schlugen die Jugendlichen ein Protestzelt vor dem Grenzübergang auf.

Anfang Juni hatte die südkurdische Jugendbewegung und die Bewegung der Jungen Frauen mit einer Demonstration nach Qendîl die Aktion „lebende Schutzschilde” organisiert, um gegen den türkischen Kriegskurs zu protestieren. Daraufhin waren aus vielen anderen Städten Südkurdistans sowie aus Rojava und Europa zahlreiche Menschen Richtung Qendîl aufgebrochen, um ebenfalls Haltung gegen die von der türkischen AKP/MHP-Regierung angedrohte Militärinvasion zu beziehen.

Eine Demonstration nordsyrischer Jugendlicher in die Qendîl-Berge war von Sicherheitskräften der Asayish am Grenzübergang Sêmalka aufgehalten worden. Am 24. Juli schlugen die jugendlichen Aktivist*innen vor dem Grenzübergang ein Protestzelt auf und organisieren seitdem täglich Podiumsdiskussionen und Seminare, um die Mobilisierung einer Volksinitiative gegen die drohende türkische Invasion in Südkurdistan voranzutreiben.

Im Gespräch mit ANHA äußerte sich Kahraman Hebûn, Vorstandsmitglied der Union der Jugend Rojavas (YCR) zu der Zeltaktion, die im Rahmen der Kampagne „Serî Hilde“ (Steh auf/Erhebe dich) stattfindet.

Proteste gehen weiter, bis Forderungen erfüllt sind

Das Aktionszelt werde täglich von Ratsmitgliedern und Volksvertreter*innen besucht, berichtet Hebûn. Auch Repräsentanten politischer Parteien und Angehörige von Gefallenen, Mitglieder der Volksverteidigungseinheiten und Vertreterinnen der Kongreya Star beteiligen sich regelmäßig an den Aktivitäten. „Die vielen Besuche stärken unsere Moral und unsere Entschlossenheit, die Aktion solange fortzusetzen, bis unsere Forderung erfüllt wird und wir den Grenzübergang passieren können”, so Hebûn.

Insbesondere seit der Zwangsvertreibung der Bevölkerung Efrîns nach der Besatzung der Stadt durch die türkisch-dschihadistischen Truppen und die damit einhergehende demografische Umstrukturierung der Region hätten die Aktionen im Rahmen der Serî Hilde-Kampagne zugenommen, sagt Hebûn. Trotz der heißen Temperaturen werde der Protest an der Grenze weitergehen.

„Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit unserer Aktion die Öffentlichkeit über die unmenschlichen Kriegsverbrechen der türkischen Besatzungsarmee an der Zivilbevölkerung zu informieren. Die mit der türkischen Besatzungsmacht kooperierende PDK-Regierung behindert den Grenzübertritt der Jugendlichen nach Südkurdistan. Wir lassen uns jedoch nicht davon abhalten und werden unsere Aktionen anlässlich der Serî Hilde-Kampagne entschieden fortsetzen”, so Hebûn.