Iranische Sicherheitskräfte töten weiteren Kolber

In der Region Kelaşîn in Ostkurdistan haben iranische Sicherheitskräfte erneut einen kurdischen Lastenträger getötet.

Nach aktuellen Informationen handelt es sich bei dem getöteten Lastenträger (Kolber) um Ezizi Reisi aus dem Dorf Girdik bei Urmia. Reisi wurde in der Region Kelaşîn in Ostkurdistan von iranischen Sicherheitskräften bei seiner Tätigkeit als Lastenträger getötet.

Tödliche Angriffe auf die kurdischen Lastenträger im Grenzhandel sind an der Tagesordnung, so wurde am 1. Oktober ein Kolber durch eine Mine verletzt, am 23. Juni wurde ein Gruppe Kolber beschossen und dabei einer von ihnen schwer verletzt, tags zuvor wurde ein Kolber von Regimekräften erschossen und ein weiterer verletzt. In den vergangenen sechs Monaten wurden mindestens 37 Kolber getötet und 82 verletzt. 29 der Getöteten waren durch iranische Sicherheitskräfte umgebracht worden.

Der Begriff Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen kol (Rücken) und bar (Last) zusammen. Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Nord-, Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Die Lastenträger, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn und werden immer wieder zum Ziel extralegaler Hinrichtungen, in den meisten Fällen durch das iranische Regime.