37 Lastenträger in sechs Monaten ums Leben gekommen
Im Grenzgebiet zwischen dem Iran, dem Irak und der Türkei sind innerhalb von sechs Monaten 37 Lastenträger ums Leben gekommen.
Im Grenzgebiet zwischen dem Iran, dem Irak und der Türkei sind innerhalb von sechs Monaten 37 Lastenträger ums Leben gekommen.
Nach Angaben von Kolbernews sind seit März 2019 37 Lastenträger im Grenzgebiet zwischen Ost-, Nord- und Südkurdistan ums Leben gekommen. 82 Personen wurden verletzt.
Laut der Bilanz sind 29 Lastenträger bei Angriffen iranischer Sicherheitskräfte getötet worden. Zwei Personen stürzten auf dem gefährlichen Weg durch die Berge ab, vier Personen wurden von einer Lawine verschüttet und zwei kamen bei Autounfällen ums Leben.
Verletzt wurden 72 Lastenträger durch Angriffe iranischer Soldaten, drei durch Stürze, zwei durch eine Minenexplosion und einer durch einen Verkehrsunfall.
85 der Toten und Verletzten stammten aus Urmia, 22 aus Sine (Sanandaj) und zwölf aus Kirmaşan.
Was sind Kolber?
Der Begriff Kolber oder „Kolbar“ setzt sich aus den kurdischen Begriffen kol (Rücken) und bar (Last) zusammen. Kolber leben davon, Lasten über die gefährlichen Grenzen in Kurdistan zu bringen. Dabei handelt es sich vor allem um Zigaretten, Handys, Decken, Haushaltswaren, Tee und selten auch Alkohol. Sie benutzen diese gefährlichen Wege, um über den Handel zwischen Nord-, Süd- und Ostkurdistan ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Waren werden in Handelszentren wie Teheran zu sehr hohen Preisen verkauft. Die Lastenträger, die ihr Leben für diese Arbeit aufs Spiel setzen, erhalten nur einen minimalen Tagelohn und werden immer wieder zum Ziel extralegaler Hinrichtungen, in den meisten Fällen durch das iranische Regime.