Iranische Regimetruppen haben im Çilçeme-Gebirge im kurdischen Dreistädteeck Merîwan-Dîwandere-Sine eine umfassende Militäroperation eingeleitet. Das meldet die Pressestelle der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans YRK (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan). Entlang der iranisch-irakischen Grenze sind bereits seit einigen Wochen erhöhte Militäraktivitäten zu beobachten. Insbesondere in den Regionen, die an die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete grenzen, wurden parallel zur Luft- und Bodeninvasion der Türkei Stellungen, Stützpunkte und die gesamte Infrastruktur der iranischen Armee erweitert. Auch in andere Regionen entlang der internationalen Verkehrsstraße 46 finden ausgehend von Hamadan Truppenverlegungen statt.
Nach Angaben der YRK haben sich iranische Truppen in den Regionen Tewekulan, Agce, Gogce, Nergiselle, Qemçiyan, Deregawan, Kani Temrxan und Şaqella in Schulen und Moscheen einquartiert. Auch wurden bereits mehrere mobile Stützpunkte installiert, alle betroffenen Gebiete sind zu militärischem Sperrgebiet erklärt worden. Das bedeutet, das Anwohner*innen die Regionen nicht betreten dürfen. Die Nomaden aus den Almen in den Bergen Çilçeme, Dubra und Sultan wurden wegen der gestarteten Operation vertrieben.
Aufklärungsflüge und Bombardierungen
Wie die YRK berichten, haben in der Nacht zum Dienstag zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr Aufklärungsflüge über den Bergen Sultan (Merîwan) und Dubra (Dîwandere) stattgefunden. Am frühen Morgen wurde die Region aus der Luft und mit Bodenartillerie beschossen. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, ist unlar. Die Operation konzentriert sich aktuell auf das Umland von Gogce. Auf den Gipfeln um Durba und dem Umland soll die iranische Armee bereits etliche Stellungen eingenommen haben.