Irakische Armee verhindert Protest in Mexmûr

Das Geflüchtetencamp Mexmûr wird durch die südkurdische PDK von der Außenwelt isoliert. Ein geplanter Protest der Camp-Bewohner*innen wird aktuell durch die irakische Armee unterbunden.

Die Demokratische Partei Kurdistans (PDK) hat das Attentat auf einen türkischen Konsulatsmitarbeiter vom 17. Juli in Hewlêr zum Vorwand genommen, um das Geflüchtetencamp Mexmûr von der Außenwelt abzuschneiden. Die Straße aus Hewlêr in Richtung des Camps ist seit dem Vorfall geschlossen. Die Bewohner*innen von Mexmûr wollten heute Morgen mit einer Demonstration gegen die Isolation ihres Camps protestieren.

Mehrere tausend Menschen aus dem Camp wollten sich in Richtung Hewlêr in Bewegung setzen. Sie wurden am Ortsausgang von der irakischen Armee gestoppt. Die Teilnehmer*innen des Protests bestehen auf eine Erlaubnis für ihren Demonstrationszug. Derzeit dauern die Verhandlungen zwischen den Bewohner*innen Mexmûrs und den Militärverantwortlichen an.

In dem Camp Mexmûr leben rund 12.000 Menschen, die Anfang der 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates gezwungen waren, ihre Dörfer in Nordkurdistan zu verlassen. Die Bewohner*innen des Camps sind auch in Südkurdistan immer wieder den Angriffen des türkischen Staates ausgesetzt. So kam es zuletzt am 18. Juli zu Luftangriffen der türkischen Armee, bei denen das unmittelbare Umland des Camps bombardiert wurde.