HPG würdigen gefallene Kämpfer des Girê FM-Widerstands

Die HPG haben die Namen von drei Kämpfern veröffentlicht, die bei der Verteidigung der Tunnelanlagen am Girê FM im Zuge von Gefechten mit türkischen Besatzungstruppen gefallen sind.

Gabar Botan, Xebat Tirêj, Şervan Gerîla

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben die Identität von drei Guerillakämpfern veröffentlicht, die im Widerstand gegen die türkische Besatzung in Südkurdistan gefallen sind. In einem Nachruf benennen die HPG den Kommandanten Gabar Botan sowie die Kämpfer Xebat Tirêj und Şervan Gerîla als „mutige Fedayîn“, die ihr Leben dem Kampf um eine freie Gesellschaft gewidmet haben. Sie kamen bei verschiedenen Gefechten im Februar und Januar im Widerstandsgebiet Girê FM ums Leben. „Wir gedenken ihrer mit Liebe, Respekt und Dankbarkeit und versprechen, ihr Vermächtnis weiterzutragen“, so die HPG.

                         

Codename: Gabar Botan
Vor- und Nachname: Abdurrahim Erzen
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Asya – Kazım
Todestag und -ort: 4. Februar 2025 / Zap

 

 

Codename: Xebat Tîrêj
Vor- und Nachname: Bedri Elçi
Geburtsort: Sêrt
Namen von Mutter und Vater: Bedriye – Abdulaziz
Todestag und -ort: 12. Januar 2025 / Zap

 

 

Codename: Şervan Gerîla
Vor- und Nachname: Nuri Neman
Geburtsort: Aleppo
Namen von Mutter und Vater: Sabah – Mustafa
Todestag und -ort: 4. Februar 2025 / Zap

 

Ein Vermächtnis des Widerstands

Die drei Gefallenen waren zentrale Figuren im langjährigen Widerstand gegen die türkische Besatzung in den Medya-Verteidigungsgebieten, insbesondere in der Region Zap. Trotz massiver Angriffe mit schwerer Artillerie, Drohnen, chemischen Kampfstoffen und technischer Überwachung hielten die Kämpfer über Jahre hinweg ihre Stellungen in unterirdischen Tunneln und gebirgigen Verteidigungslinien.


Besonders der Girê FM-Abschnitt, der immer wieder Ziel massiver Angriffe wurde, wurde unter der Führung von Gabar Botan im Jahr 2022 zu einer Bastion des Widerstands. Inmitten schwierigster Bedingungen leitete er an den „Şehîd Munzur“-Stellungen zusammen mit Xebat Tîrêj und Şervan Gerîla eine der wohl längsten und symbolträchtigsten Tunnelverteidigungen der jüngeren Geschichte der Guerillabewegung an.

Gabar Botan: Taktiker und Symbolfigur

Gabar Botan, Kommandant des Girê FM-Widerstands und Mitglied des regionalen Kommandorats der HPG, stammte aus Cizîra Botan in Nordkurdistan. Er wird von der Organisation als brillanter Stratege, technisch versierter Guerillakämpfer und charismatischer Anführer beschrieben. Seine jahrzehntelange Erfahrung in verschiedenen militärischen Spezialbereichen sowie seine tiefe ideologische Verankerung machten ihn zu einer Leitfigur im Widerstand, betonen die HPG. „In seinem letzten Kampf setzte er sein gesamtes Können ein, fügte den türkischen Besatzern erhebliche Verluste zu und fiel schließlich im Gefecht.“


Xebat Tîrêj: Konsequenz und Ideale

Xebat Tîrêj, der aus der Provinz Sêrt (tr. Siirt) stammte, hatte sein Studium abgebrochen, um sich dem bewaffneten Kampf in den Bergen Kurdistans anzuschließen. Als Teil der Spezialeinheiten „Hêzên Taybet“ wurde er für besonders heikle Einsätze geschult und brachte sein Wissen mit großer Disziplin und Hingabe ein. Als überzeugter Kämpfer der apoistischen Philosophie verstand er den bewaffneten Kampf als Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft, in der er aufgewachsen war. Er kam bei Auseinandersetzungen am 12. Januar ums Leben und hinterließ ein Vermächtnis unerschütterlicher Entschlossenheit.


Şervan Gerîla: Vom Kind der Revolution zum Freiheitskämpfer

Şervan Gerîla wuchs in einem patriotischen Umfeld in Aleppo auf und kam früh mit der kurdischen Freiheitsbewegung in Berührung. Geprägt vom Kampf um Kobanê und den Geschichten des Widerstands, trat er 2014 der Guerılla bei. In verschiedenen Kampfzonen aktiv, entwickelte er sich zu einem beispielhaften Kämpfer, der in späteren Jahren in den schwer umkämpften Gebieten der Zap-Region im Einsatz war. Am 4. Februar fiel er in einer großangelegten Aktion gemeinsam mit Gabar Botan im Nahkampf mit Besatzungstruppen. Die feindlichen Militärs gehörten einer paramilitärischen Sondereinheit der türkischen Armee an. Zwei von ihnen wurden von Gabar Botan und Şervan Gerîla getötet, drei weitere waren verletzt worden.


Ein Kampf für die Würde

Die HPG betonten in ihrer Erklärung, dass trotz intensiver Besatzungsoperationen, modernster Technologie und dem Einsatz verbotener Waffen durch die türkische Armee, die kurdische Guerilla in vielen Bereichen weiterhin standhalte. „Der langjährige Widerstand in Girê FM ist Beweis für die Unerschütterlichkeit des kurdischen Freiheitskampfes und ein klares Signal an alle, die an Gerechtigkeit und Selbstbestimmung glauben. Wir verneigen uns in Respekt vor Gabar, Xebat und Şervan und versprechen, ihre Ideale und ihr Opfer mit Würde weiterzutragen“, schließt der Nachruf.