HPG weisen Brandstiftungsvorwürfe zurück

Tagelang wüteten vergangene Woche in der südtürkischen Provinz Hatay verheerende Waldbrände, schnell wurde bei den Behörden und medial die Guerilla als vermeintliche Brandstifterin ausgemacht. Die HPG haben die Vorwürfe nun als „haltlos“ zurückgewiesen.

Das waldreiche Amanosgebirge in der südtürkischen Provinz Hatay an der Grenze zu Syrien erlebte vergangene Woche mehrere aufeinanderfolgende „schwarze Tage“. Ein am Freitag in Belen ausgebrochener Waldbrand, der auch Teile der Kreise Arsuz und Iskenderun erfasste, konnte nur unter großen Mühen nach 33 Stunden unter Kontrolle gebracht werden. Verantwortliche der Regierung sowie türkische Medien machten wie bei ähnlichen Katastrophen schnell die Guerilla als vermeintliche Brandstifterin aus, während die Flammen noch wüteten. In einer ersten Stellungnahme des Gouverneurs von Hatay war am Wochenende noch von einem technischen Defekt als mögliche Ursache die Rede. Inzwischen wird weder Brandstiftung noch Fahrlässigkeit ausgeschlossen. Allerdings häufen sich Meldungen, wonach die abgebrannten Gebiete entweder als Bauland ausgewiesen oder für den Bergbau freigegeben werden sollen. Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben unterdessen die Vorwürfe gegen die Guerilla als „haltlos“ zurückgewiesen.  

„Dass unsere Bewegung, die PKK, den Befreiungskampf mit dem Ziel einleitete, der Besatzung, Ausbeutung und Plünderung in Kurdistan und der Türkei ein Ende zu setzen, und Abdullah Öcalan diesen Widerstand mit einem Paradigma erweiterte, dessen Säulen die ökologische Nachhaltigkeit, die Frauenbefreiung und die Basisdemokratie bilden, ist allgemein bekannt“, heißt es einleitend in einer Stellungnahme der HPG, die am Montag veröffentlicht wurde. Darin unterstreicht die Guerilla, dass sie eine außerordentlich hohe politisch-ideologische Sensibilität für die Gesellschaft und Natur besitze. Hinzu komme die Tatsache, dass die Natur und die Berge Kurdistans „die größten Freunde der Guerilla und ihre Haupteinsatzgebiete“ seien. Insbesondere in Regionen wie Hatay und Iskenderun werde den Wäldern eine hohe Bedeutung beigemessen, da sie als Rückzugsgebiete für Kämpferinnen und Kämpfer und die Verteidigung der Guerilla äußerst belangvoll seien. „Vor diesem Hintergrund sind Vorwürfe der Brandstiftung gegen unsere Kräfte fernab der Realität.“

Die HPG erinnern daran, dass in Kurdistan den gesamten Sommer über Waldbrände wüteten, die von Kräften des „faschistischen AKP/MHP-Regimes“ skrupellos gelegt worden sind - gemeint ist das türkische Militär - und Versuche der betroffenen Bevölkerung, die Flammen zu löschen, systematisch verhindert wurden. Die gegen die Guerilla erhobenen Vorwürfe der Brandstiftung kämen daher einem Versuch gleich, die eigenen Verbrechen zu verheimlichen.