HPG: Türkei verschweigt Verluste der Armee

Die HPG werfen der türkischen Staatsführung vor, sehr ernste Verluste in Südkurdistan zu vertuschen. In einer aktuellen Bilanz zum Kriegsgeschehen in der Region berichtet die Guerilla zudem von sechs weiteren Soldaten, die bei Aktionen getötet wurden.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) werfen der türkischen Staatsführung vor, sehr ernste Verluste an der Kriegsfront in Südkurdistan zu vertuschen. Im Zusammenhang mit der Guerillaoperation vom Sonntag in Metîna hätten Generalstab und regierungsnahe Medien der Öffentlichkeit lediglich drei Verluste mitgeteilt: Necdet Çalış, Emrah Gündüz und Fevzi Kızıltaş. „Dabei wurden achtzehn Besatzer von unseren Kräften bestraft“, betonen die HPG.

Es sei ein immer wiederkehrendes Phänomen, dass Militär und Spezialkriegsmedien die tatsächlich erlittenen Verluste unterschlagen und mit Falschmeldungen den Anschein erwecken würden, die Armee sei im Kampf gegen die Guerilla erfolgreich, um das Meinungsbild zugunsten der Staatspolitik zu beeinflussen. „Die Völker der Türkei und die gesamte Öffentlichkeit sollten jedoch wissen, dass der Staat sich hinter Lügen versteckt. Er erhebt noch nicht einmal Anspruch auf die Leichen der getöteten Soldaten, die sich in Gebieten unter unserer Kontrolle befinden und deren Identitäten wir bereits zuvor der Öffentlichkeit mitgeteilt haben“, erklären die HPG.

Neben Necdet Çalış, Emrah Gündüz und Fevzi Kızıltaş seien bei der Guerillaoperation in Metîna unter anderem auch zwei Militärs mit den Namen Yasin Kayul und Ismail Yılmaz getötet worden – ein Foto von dessen Erkennungsmarke wurde am Dienstag von der HPG-Pressestelle veröffentlicht. Die HPG sprechen von einem „schweren Schlag“, den die türkische Armee durch die Operation erleiden musste, die in Form eines Mehrfrontenangriffs im Widerstandsgebiet Girê Çarçel umgesetzt worden war. Dies sei die „Realität des Krieges“ in Südkurdistan.

In ihrer Erklärung weisen die HPG auch auf Ergebnisse weiterer Guerillaaktionen gegen türkische Besatzungstruppen hin, die am Sonntag und Montag stattgefunden haben. An der Westfront der Zap-Region schossen Kämpferinnen und Kämpfer demnach eine mit Sprengstoff beladene Drohne während einem Angriffsflug auf den Girê FM ab.

In Girê Cûdî wurden mehrere Vormarschversuche türkischer Truppen mittels Artilleriebeschusses gestoppt, zudem wurde ein Soldat von einer Scharfschützin der Frauenguerilla YJA Star getötet. Weitere zwei Militärs wurden bei Sniper-Aktionen in Girê Amêdî erschossen. In der Xakurke-Region nahm die Guerilla eine Militärstellung im Gebiet Girê Şehîd Heqî ins Visier. Nach HPG-Angaben wurden dabei drei Soldaten getötet. In Metîna attackierten YJA-Star-Einheiten sich im Umland des Girê Ortê bewegende Besatzungstruppen mit schweren Waffen.

Angriffe der türkischen Armee

Zu den jüngsten Angriffen der türkischen Armee in Südkurdistan heißt es in dem Bericht, dass Verteidigungsstellungen der Guerilla in Girê Çarçel (Metîna) im genannten Zeitraum einmal von Sprengstoff-Drohnen bombardiert wurden. Darüber hinaus erfassten die HPG vier Luftangriffe durch Kampfflugzeuge. Diese richteten sich gegen Girê Bahar (Zap) sowie das Umland der Dörfer Şêlazê, Golka und Dergelê (Metîna). In verschiedenen Gebieten der Medya-Verteidigungsgebiete schlugen zudem zahlreiche Artillerie- und Panzergranaten ein.