HPG: Operationen und Gefechte in Nordkurdistan

Die Volksverteidigungskräfte HPG haben sich zu Aktionen der Guerilla und Militäroperationen der türkischen Armee in Nordkurdistan geäußert.

Das türkische Militär hat in Nordkurdistan eine Vielzahl von Operationen gegen die Guerilla eingeleitet. Das bestätigen auch die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) in einer heute veröffentlichten Stellungnahme. Demnach wurde die am 28. September in Qilaban (Uludere) in der Provinz Şirnex (Şırnak) angelegte Operation am gestrigen Mittwoch ergebnislos eingestellt. An der Offensive, die die Ortschaften Diryan, Çemê Diryan, Ayvan, Axiyan, Rijdê, Rojnê, Mêhrinê, Tepê Bayrak, Tepê Kaplan, Hêzil, Kanî Torşikê und Hozê umfasste, hatten sich fast zehntausend Soldaten und paramilitärische Dorfschützer beteiligt. Genaugenommen handelte es sich bei Letzteren um das „Elemun-Bataillon“ sowie das „Habur 2“-Dorfschützer-Bataillon. Beide Kontra-Milizen agieren in der gesamten Region im Auftrag der türkischen Armee. Wie die HPG berichten, haben Soldaten zudem die Anbauflächen und Felder der Dörfer Mêhrinê, Diryan und Rijdê in Brand gesteckt, bevor die Operation eingestellt wurde.

Heftige Gefechte in Feraşîn

Ebenfalls am vergangenen Freitag hatte das Militär in der Region Feraşîn im Dreistädteeck Şirnex-Colemêrg-Wan eine Operation angelegt, die sich auf das Pirduda-Gebiet konzentrierte. Im Zuge dessen sei es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Volksverteidigungskräften und Militäreinheiten gekommen, die zum Tod von mehreren Soldaten führten. Auf Seiten der Guerilla kam es ebenfalls zu Verlusten. Wie die HPG berichten, ist der Kämpfer Çekdar Azad „nach heldenmütigem Kampf gefallen“. Serxwebun (Sadık Hasan Reşidi), ein weiterer Kämpfer der HPG, ist schwerverletzt in türkische Gefangenschaft geraten. Nach den Auseinandersetzungen wurde die Operation eingestellt.

Die Daten des Gefallenen lauten folgendermaßen:

                    

Codename: Çekdar Azad
Vor- und Nachname: Ferdi Muslu
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Semiha - Şevket
Todestag und -ort: 28. September 2018 / Şirnex

 

Luftangriffe auf Payîzava, Nordkurdistan

Zu einem Luftangriff, der sich bereits am 14. September ereignete, heißt es: „Gegen 22.30 Uhr Ortszeit bombardierte die Luftwaffe der türkischen Besatzungsarmee das Gebiet Nebirnavê in Payîzava (Gürpınar) in der Provinz Wan. Am Folgetag starteten die Besatzer eine Operation in der Gegend, in deren Verlauf sich Agit Goyi (Rojhat Babat) dem Feind ergab.

Sabotageaktion in Çelê

Am gestrigen Mittwoch führte eine unserer Einheiten in der Provinz Colemêrg (Hakkari) eine Sabotageaktion gegen feindliche Kräfte durch, die im Landkreis Çelê (Çukurca) Straßenbauarbeiten durchführten. Dabei wurde das Arbeitsgerät ins Visier genommen und zerstört. Die Arbeiten wurden daraufhin eingestellt.“

Luftangriffe auf südkurdisches Territorium

Wie es in der Erklärung des HPG-Pressezentrums heißt, ist die türkische Luftwaffe gestern erneut Angriffe auf die in Südkurdistan gelegenen Medya-Verteidigungsgebiete geflogen. Bombardiert wurden die Gebiete Çemço, Şehîd Şahîn und Werxelê in der Region Zap. Außerdem schlugen türkische Bomben in den Anbauflächen des Dorfes Stunê ein, das auf der anderen Seite der Grenze im nordkurdischen Gever (Yüksekova) liegt. Wie es heißt, sei ein Flächenbrand in den Gärten und Weinbergen der Dorfbewohner*innen entstanden. Ob das Feuer mittlerweile gelöscht wurde, ist nicht bekannt.