Wie die Volksverteidigungskräfte (HPG) melden, hat die türkische Armee bei ihren Angriffen in Südkurdistan erneut neben unkonventionellen Bomben auch Phosphorgranaten eingesetzt. „Unsere Widerstandsstellungen im Umland des Dorfes Sîda in der zum Bezirk Amêdî gehörenden Gemeinde Şîladizê sind am 23. Februar 25-mal mit aus Panzern abgefeuerten und Phosphor angereicherten Granaten und verbotenen Bomben bombardiert worden“, heißt es in einer am Freitag vom Pressezentrum der HPG herausgegebenen Übersicht zum Kriegsgeschehen in der Region.
Zudem seien an den Stellungen in Sîda, im Çemço-Gebiet und den Widerstandsmassiven Girê Cûdî und Girê Amêdî mindestens 83 Artillerie- und Panzergranaten eingeschlagen. Darüber hinaus registrierten die HPG zehn Luftangriffe mit Kampfflugzeugen in Girê Bahar, Girê Amêdî und Sîda. Am Girê Cûdî wurde ein von türkischen Besatzungstruppen mit schweren Waffen verübter Angriff auf die Guerilla von den dortigen Kämpferinnen und Kämpfern mit einem Defensivschlag beantwortet. Nach HPG-Angaben kam hier ebenfalls schweres Kriegsgerät zum Einsatz.
Die Angriffe der Türkei erfolgen trotz einer von kurdischer Seite verkündeten Waffenruhe. Die Entscheidung war von der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar getroffen worden. Die kurdische Guerilla, zu der neben den HPG auch die Verbände Freier Frauen (YJA Star) gehören, setzt den Aufruf zur Einstellung aller Kampfhandlungen trotz intensivem Beschuss ihrer Gebiete um und befindet sich in Verteidigungsposition.