HPG-Kommandant Piling Qoser beigesetzt
Der Guerillakommandant Piling Qoser ist in der nordkurdischen Stadt Serê Kaniyê beigesetzt worden.
Der Guerillakommandant Piling Qoser ist in der nordkurdischen Stadt Serê Kaniyê beigesetzt worden.
Der HPG-Kämpfer Piling Qoser (Emrullah Tuncer) wurde vier Monate nach seinem Tod in der nordkurdischen Stadt Serê Kaniyê (tr. Ceylanpınar) beigesetzt. Qoser war am 30. September 2022 zusammen mit dem Gebietskommandanten Nevzat Şervan und dem Kämpfer Sîpan Cûdî bei einem türkischen Angriff auf die nordkurdische Region Besta gefallen. Seine Leiche wurde von den Behörden zunächst auf dem Friedhof für Personen ohne Angehörige in Berwarî in der nordkurdischen Provinz Sêrt begraben. Nach übereinstimmendem DNA-Test wurde seine Leiche exhumiert und seiner Familie übergeben. Die Familie brachte den Leichnam zum Friedhof im Viertel Xidir Xelef in Serê Kaniyê und ließ ihn unter großer Anteilnahme beisetzen. Hunderte nahmen an der Beerdigung teil.
Piling Qoser – von der Universität in die Berge
Piling Qoser ist in Mêrdîn-Qoser geboren und aufgewachsen. Seine Familie und sein Umfeld standen der kurdischen Befreiungsbewegung nahe und Piling war bereits in jungen Jahren PKK-Sympathisant. Da er die Realität in Kurdistan jeden Tag erlebte, war ihm bewusst, dass der türkische Staat auf einen Völkermord abzielte und dafür gleichzeitig Assimilierung und brutale Unterdrückung als Methoden anwandte. Als Heranwachsender wurde er in der kurdischen Jugendbewegung aktiv, dieses Engagement setzte er auch als Student fort. Als er sich zwischen einem Leben innerhalb des bestehenden Systems, das die Verleugnung seiner eigenen Identität voraussetzte, und einem Leben in Würde und Freiheit entscheiden musste, ging er 2014 von der Universität in Çanakkale in die Berge von Dersim und wurde Guerillakämpfer. In Dersim konnte er von der jahrzehntelangen Erfahrung seiner Mitkämpfer:innen lernen, wodurch ihm eine schnelle Entwicklung ermöglicht wurde. Er zog in den Kampf gegen den IS und wurde in diesem Krieg verwundet. Danach ging er zurück in die Berge und hielt sich zwei Jahre in Gare auf. Er ließ sich in Sabotagetaktiken ausbilden und kümmerte sich auch um die Ausbildung seiner Mitkämpfer:innen. Für seine ideologische Weiterbildung kam er an die Haki-Karer-Akademie und ging schließlich nach Botan, wo er Aufgaben auf Kommandoebene übernahm und mit großer Opferbereitschaft kämpfte.