HPG-Kämpfer auf Friedhof für Unbekannte begraben
Die Leichen von drei im März gefallenen HPG-Kämpfern wurden trotz Identifizierung von mindestens einem von ihnen auf einem Friedhof für unbekannte Tote begraben, ohne die Angehörigen zu informieren.
Die Leichen von drei im März gefallenen HPG-Kämpfern wurden trotz Identifizierung von mindestens einem von ihnen auf einem Friedhof für unbekannte Tote begraben, ohne die Angehörigen zu informieren.
Am 12. März 2023 sind drei Guerillakämpfer der Volksverteidigungskräfte (HPG) in der nordkurdischen Region Omeriya in der Provinz Mêrdîn (tr. Mardin) ums Leben gekommen. Obwohl mindestens einer der drei Kämpfer identifiziert wurde, wurden sie, ohne die Angehörigen zu informieren, am 29. März auf dem Friedhof für unbekannte Tote in Ertuqî (Artuklu) begraben. Die Familie des aus der Provinz Wan stammenden Kämpfers Ali Akdoğan erfuhr aus dem Internet von dessen Tod bei einem türkischen Angriff und machte sich auf den Weg nach Mêrdîn, wo sie sich an die Staatsanwaltschaft wandte. Statt der Familie die Möglichkeit zu geben, Akdoğans Leiche mitzunehmen, forderte der Oberstaatsanwalt einen DNA-Test und sagte den Angehörigen, sie sollten das Ergebnis abwarten. Bis das Ergebnis feststehe, würde es vier bis sechs Monate dauern, da Erdbebenopfer vorgezogen würden.
„Es geht darum, den Angehörigen Schmerz zuzufügen“
Der DNA-Test wird verlangt, obwohl der Kämpfer Ali Akdoğan in der Leichenhalle bereits unter seinen Namen registriert wurde. Die Angehörigen sind erschüttert und erklären: „Sie haben ihn begraben, ohne uns anzurufen. Trotz all unserer Bemühungen ist nichts passiert. Ihre Beerdigung [der drei Kämpfer] auf dem Friedhof für Unbekannte soll ihren Familien Schmerz bereiten. Warum sonst sollte man ihn [Ali Akdoğan] begraben, ohne die Angehörigen zu informieren, obwohl seine Identität und Adresse bereits festgestellt waren.“ Die Familie musste nach dem Besuch des Friedhofs nach Wan zurückkehren. Damit hört der Schmerz jedoch nicht auf. Nach dem DNA-Abgleich wird der Leichnam in einigen Monaten exhumiert und der Familie übergeben werden.
Der türkische Staat betreibt Nekropolitik gegen die kurdische Freiheitsbewegung. Selbst die Toten werden als Waffen der psychologischen Kriegsführung eingesetzt. Die Angehörigen gefallener Guerillakämpfer:innen werden auf immer neue Weise gequält. Immer wieder werden Leichen verstümmelt und Gräber und Friedhöfe von der Armee zerstört.